Zitat "Der kleine Prinz":                         Das Eigentliche ist unsichtbar

Man sieht nur mit dem Herzen gut

Die Zeit,die du mit deiner (Rose)  Bus verbracht hast

macht sie kostbar

 

Ob der Gebirgszug Kaukasus zu Europa oder bereits zu Asien gehört, darüber sind nicht nur wir uns im Unklaren.

 

Auf jeden Fall wurde es eine Reise, die uns die Verschiedenheit an Lebensweisen der Kulturen und durch die Vielfalt der Natur führte.

Eine Tour durch hundertundeine Nacht      Georgien 2012

Nicole

Das überqueren  der Grenze von Türkisch-Kurdistan bei Posof, dauerte nur 30 Minuten. Von den georgieschen Zöllner wurden wir mit einem" Herzlich willkommen" begrüßt. Da der Diesel in Georgien deutlich billiger war, reisten wir mit recht wenig Sprit im Tank ein. Du meintest das würde reichen. Es kam wie es kommen musste, wir blieben ohne Treibstoff liegen.

 

 

 Unser Bus seufzte nach Diesel

Arno

tja da war es wohl , das altbekanntes Männer leiden, das der Mann nicht im richtigen Moment auf die Frau hört. Da ich mich also verkalkulierte, oblag auch mir diese besondere Ehre, mit eines unserer Fahrräder und einem 20l Blechkanister los zu fahren, um eine Tankstelle zu finden.

Im nächsten Ort gab es keinen Diesel, sondern nur eine einzige Benzin Tanksäule. Ein Kunde befüllte gerade eine 1,5l Plastikflasche und kleckerte dabei mit dem explosiven Gebräu. ,

Ganz in der nähe Stand sein Freund, unbedacht mit einer brennenden Zigarette.

Klar andere Länder andere Sitten. Aber in diesem Fall erschien es mir angebracht zu sein, auf die Explosiven Dämpfe hinzuweisen, mit der dringenden Bitte die Zigarette aus zumachen.

 

Nun hatte ich aber immer noch kein Diesel. Aber der Tankwart hatte irgendwo in einer hintersten Ecke, noch ein paar Plastikflaschen gefunden, in denen deutlich sichtbar mit Dreck versetzter Diesel schwappte. Diesen filterten wir durch. Schwer beladen mit dem 20 Liter Blechkanister auf dem Fahrrad, ging es wieder zurück zum Bus.

Verkehrsregeln schien es nicht zugeben

Nicole::

 Mit frischen Diesel den wir später an einer größeren Tankstelle bekamen, konnten wir dann bis Tbilisi fahren. Wir kamen an einem Freitag in Georgiens Hauptstadt an. Der Verkehr war extrem dicht. Verkehrsregeln schien es nicht zu geben, bzw. ich konnte diese nicht erkennen. Jeder fuhr wie er wollte. Aber auch ohne, der von uns in Deutschland gewohnten Rechthaberei im Straßenverkehr, klappte es erstaunlich gut. Da ich so etwas auch schon                                                                                                               kannte, viel es mir überhaupt nicht schwer,                                                                                                                 mich diesen Verkehrsgeschehen anzupassen     

Arno

Wie es hier so üblich war, setztest auch du, die Hupe reichlich ein. Du schafftest den Bus

elegant und mit der notwendigen Gelassenheit, durch das Gewühl zu bugsieren, auf der Suche nach der Aserbaidschanischen Botschaft., Diese Botschaft, befand sich in einem kaum zu findenden Hinterhof. 3 Werktage würde die Bearbeitung unseres Visa Antrages dauern. Da wir Freitag hatten und Wochenende nicht mit zählte, könnten wir es erst am folgenden Donnerstag abholen kommen. Wir zahlten 90,-Euro pro Visa und freuten uns darauf, während der Warte tage, die Georgische Heerstraße bis zur Grenze nach Nordossetsien - das zu Russland gehört - zu befahren. Aber den folgenden Tag pausierten wir noch am spiegelglatten Bordonie See.

                                                                 Entlang der georgischen Heerstraße

Unermesslich weit dehnte sich das unberührte Land

Nicole:

Nach der der Überquerung des gut 300 Meter hohen Bärenpass, erreichten wir die roten Kalkterrassen, deren Kaskaden wir bis zur Quelle erklommen. Wir befanden uns im Herzen des Kaukasus und ich fühlte mich wie in dem 1965 erschienen Filmklassiker „40 Wagen Westwärts“ indem es hieß:

Unermesslich weit dehnte sich das unberührte Land

Das Gestein war von der gehrenden Finsternis der Erde ausgestoßen und von der Natur geformt worden. Eine Hochebene mit roten Sandsteinfelsen - Das Land der Pioniere“

 

Erst recht in eine Filmkulisse katapultiert kam ich mir dann vor als wir den kleinen Weg hineinfuhren in die Truso Schlucht bis zu dem Punkt an dem wir anhielten da der Weg bergauf führte.

Arno:

Für unseren Bus ging es dort nicht mehr weiter, da ein riesiger Felsbrocken von einem Erdrutsch den Weg blockierte. Da gab es kein durchkommen. Als wir dort am Tergi Fluss um herliefen,

Die Steilwand bricht ab

überraschte uns ein plötzliches lautes Getöse. Obwohl wir bestes Wetter hatten, war oben in der Steilwand ein weiteres großes Stück Felsen abgebrochen, bei dem sozusagen in diesem Moment noch mehr Gestein von der gehrenden Finsternis der Erde ausgestoßen wurde.

 Da der Berg noch immer weiter abbröckelte, verließen wir diesen unsicheren Platz und fuhren ein Tal weiter in das Snow Tal ,bis es über die sehr schmale Gesteinstrasse sehr langsam und mühsam nach Djuta in ca 2000 Meter Höhe ging.

Nicole:

 

Am Donnerstag lenkte ich unser Ungetüm mit Vergnügen, wieder durch das Gewühl von Tbilisi, um unser Visa abzuholen. Doch nun mussten wir erfahren, dass die Botschaft nur Montag Mittwoch und Freitag von 10:00 bis 12:0 Uhr geöffnet hatte. Soviel also zu den 3 Werktagen Bearbeitungszeit. Aber am Freitag hatte es schließlich geklappt und wir hatten jeder ein 30 tägiges Visum, für Aserbaidschan. Doch vorher hatten wir noch eine Fahrt nach                                                                                                              Schatili geplant.

Arno:

 Schatili und Muzo in der Region Chewsuretien, war für mich bereits bei der Reiseplanung ein Höhepunkt, in einer entlegene Region dieser Welt .

         Reifenpanne auf Bärenkreuzpass

Zunächst ging es wieder steil bergauf ,in dem Hochkaukasus bis zur Glocke des 2676 Meter hohen Bärenkreuzpass. Doch genau hier hatten wir eine Reifenpanne.Also Reifenwechsel war angesagt, wobei ich mir unglücklicherweise noch meinen Finger klemmte, doch der tolle                                                                                                               Ausblick von der Glocke entschädigte dafür.

Nicole:

Mit dem montierten Reservereifen fuhren wir durch eine großartige Schlucht. Dabei mussten Flüsse durchquert werden, die die Straße überspülten.

 Schließlich kamen wir zu einer Stelle. bei der ein Wasserfall direkt auf den Fahrweg landete, herrlich, so bekam der Bus eine besondere Dusche von oben, beim passieren. Am Abend zählten wir, das unser Bus nur 4 mal aufgesetzt hatte.

Arno:

Der Weg von Shatili nach Muzo, war ebenfalls nur einspurig und konnte von uns nur im ersten Gang befahren werden. Die letzten Kilometer war die Straße katastrophal zerbröselt. Muzo , eine gut 1000 Jahre alte Ruinenstadt mit zahlreichen Wehrtürmen auf einem Berg gelegen, mussten wir auf einem Trampelpfad zu Fuß mühsam erklimmen, während über uns zahlreiche Raubvögel lautlos schwebten. Hier waren wir völlig allein, Muzo, scheint kaum besucht zu werden, aber es lohnt sich wirklich.

Zwei gebrochene Federblätter

So schwebten wir schließlich wieder nach Tbilisi. Allerdings mit zwei gebrochenen Federblättern., die uns aber einen schönen Aufenthalt, in einer super netten und fairen Werkstatt bescherte. Der Mechaniker stellte die Blattfeder selbst her. Das dauerte natürlich etwas und wir durften im Bus in der Werkstatt übernachten, klasse war das.

Als wir die Werkstatt verließen, erfolgte ein herzliche und freundschaftliche Verabschiedung. Abends standen wir in einer kleinen Nische, in der Nähe einer Kirchenruine . Ich war das Abendessen am zubereiten, als.....


Arno

Als...,         warte mal du greifst etwas vor.

 Die Kirchenroute

Zunächst fuhren wir diesen schmalen Erdweg entlang, der immer schlechter wurde und für uns eigentlich nicht mehr befahrbar war. Dann stand da dieses blaue Hinweisschild, auf dem zahlreiche Kirchen abgebildet waren. Tiefe Wasserpfützen mussten seitlich umfahren werden. So hatten wir in 2,5 Stunden lediglich 12 km geschafft , als wir wieder vor einen breiten tiefen Wasserloch standen. . Es war Zeit für eine Pause.


Nicole

Da du viel gefahren bist, entschloss ich mich , das Abendessen zu kochen, während du dir die nähere Umgebung anschautest . Nach dem eine Weile vergangen war, kamst du zurück, drängend, ich solle alles stehen und liegen lassen und sofort mitkommen. Was konnte bloß so dringlich sein?

Da lag hinter einem Baum, ein Berg menschliche Gebeine und Schädel. Das sah schon echt gruselig aus. Warum diese dort lagen, konnten wir uns nicht klären.Wir blieben die Nacht über trotzdem auf diesen Platz, der uns trotz der

menschlichen Überreste, gut gefiel.                                                       Erdbeben im Iran

Arno:

in paar Tage später erreichte uns ein, aufgeregter Anruf von zu Hause. Im Iran war ein Erdbeben und unsere Angehörigen hatten befürchtet, das wir uns dort aufhielten. Aber wir konnten sie beruhigen, da wir nicht im Iran waren, sondern gerade wiedermal damit beschäftigt waren, die Unebenheiten, auf dem Weg von Mestia nach Ushuguli, mit Hilfe von unseren mitgeführten Holzklötzen und den dortigen Steinen, auszugleichen. Von hier       hatten wir einen tollen Blick auf die riesigen                                                                                                               Berge, mit ihren blauen Gletschern.

Vor uns erhob sich der schneebedeckte Gipfel  des 5200 Meter hohe Gara Dyhklan, der sich allerdings im Nachbarland Kabindo-Balkarien befindet.  

 Nicole

Aber liebe Leser. Ihr könnt euch vorstellen, dass auch diese schwierige Strecke, ihren Preis von unserem Bus forderte. Eine ganze Weile bemerkte ich schon, so einen extrem  Dieselgeruch, dachte aber, dieses würde an den Iranischen Diesel liegen, der eben sehr stark riecht. Ich ging meiner Nase nach, da erblickte, 

 

Improvisierte Reparatur

 

ich eine kleine Pfütze unter dem Wagen. Eine Dieselleitung direkt am Tank war angebrochen. Eine schnelle Reparatur musste durchgeführt werden, damit nicht alles an Diesel herausläuft. Mit MS Polymer, einem Schlauch und anderen Materialien haben wir improvisiert ,sodass wir erst im dunkeln, gegen 22 Uhr alles Dicht hatten. Auf der Fahrt hatten wir unbemerkt ca. 30 Liter Diesel verloren.

Arno

 Im weiteren Reiseverlauf besichtigten wir, wie alle anderen Touristen auch, das uralte im Fels gehauene Wardzia Höhlenkloster. Das war schon sehr beeindruckend. Aber ein paar Kilometer von Wardzia entfernt, wies ein braunes Schild, auf einen anderen, 300 Meter entferntes Höhlenkloster hin 

Unser kommen wurde per Glockenschlag angekündigt

Wir gingen also den steilen Fußweg dort hinauf. Als wir uns näherten, schlug ein Mönch zwei mal die Glocke, um unser Kommen anzukündigen. Obwohl Warzia voll touristisch erschlossen war, kam zu diesem Höhlenkloster, nur selten jemand hin. Der Mönch empfing uns freundlich und begrüßte uns mit Handschlag. Nach einem Smalltalk, übergab er uns einen großen Schlüssel und sagte, wir sollten den Weg weiter bergauf folgen.

Nicole

 Wir gelangte an jene geheimnisvolle Türe, die am Ende dieses Youtube Video zu sehen ist, für die, der große  Schlüssel bestimmt war.                      

 Der Schlüssel zum Glück

Arno.

Und unser zweites Video setzt eben, an dieser Stelle der Höhlenkloster an. Du öffnest mit dem goldenen Schlüssel die massive kleine Holztür und wir konnten in geduckter Haltung durch die Gänge. Neue, fast senkrechte Holzleitern führten immer weiter, im Inneren des Berges nach oben. Ab und zu, einen grandiosen Ausblick in die Tiefe weite Ebene. Immer, wenn wir dachten nun wären wir oben ,erfolgte noch eine Leiter, auf der wir hoch stiegen. Teilweise ging der Weg außen an der Bergwand weiter. Da er nur sehr schmal war, wurden von den Mönchen dort Eisengeländer einzementiert. Als wir von dieser Exkursion wieder zurück kamen zu den Mönchen, hatte wir Ihn unsere Teleskop Wanderstöcke geschenkt.

 

Das war unser 63 Reisetag und wir waren nicht mehr weit entfernt, von Armenien wo wir unsere Reise fortsetzten.

Nicole

In einem kleinen unauffälligen Ort, entdecken wir versteckt, hinter einem Mauervorsprung einen Autofriedhof, mit kleinen Restaurationsobjekten. Wunderschön, oder?