Vergessene Region in Europa                      Kalabrien 2015

Zit.Georg Danzer:                              Das sind ja schon ganz schön Viele

die da warten auf das

Morgenrot

Jeden Tag ein paar mehr  und

die Plastiksonne ist Tod

Nicole:

Rappeln und rumpelten ging es im März 2015 von Kalabriens höchsten Punkt abwärts entlang der kurvenreiche Straße durch üppigen Laub und Kiefernwald. An einer Linkskurve verließen wir die Asphaltstraße.

Bereit für eine neue Off Road Tour. Vorsichtig ging es 18 km über den zerfurchteten Weg mit seinen scharfkantige Steine bis zu einem breiten ausgetrockneten Flussbett mit groben Steinen. Diesen mussten wir durchqueren um in das Bergdorf St Luca zu gelangen. Die verwinkelten Gassen im Ort waren rechts und links dermaßen eng zugeparkt, sodass ich den LKW dort nicht weiter fahren konnte und wollte.

Arno

Aber dafür hast du doch mich. Ich wusste das du das schaffen würdest. Deshalb stieg ich aus um aufzupassen, das du kein von den Schrägparkern schrammst.

 Ein ungewöhnlicher Trauerzug

Zur gleichen Zeit kam ein Trauerzug mit einem Sarg auf dieser Straße entgegen. Aufgrund der ungewöhnlich vielen Menschen die hinter dem Trauerzug liefen vermutete ich das die Verstorben Person muss jemand ganz besonderes gewesen sein. Da St Luca die Hochburg der Ndrangheta sein soll ist vielleicht so ein Banden Boss verstorben.


Nicole

Das war in der Tat nicht unwahrscheinlich. Denn die Ndrangheta ist das kalabrische Ponton zur sizilianischen Mafia. Aber wir hatten es nicht in Erfahrung bringen können, da wir gut eine Stunde beschäftigt waren, uns zwischen den geparkten Fahrzeugen die Serpentinen hoch zu kämpfen. Doch bereits kurz hinter dem Ort blieben wir zum Übernachten.

 Am folgenden Tag wanderten wir zur Pietra Cappa, einer der zahlreichen Felskuppeln die aus dem grünen Waldteppich, der die Berge bedeckt, imposant herausstachen. Der Wanderweg durch die bizzare Felskulissen des Pietra Castello und das Monte Pietra de Febo waren war teilweise nicht mehr zu erkennen.

Nicole

Dieser eindrucksvolle Pfad durch das Labyrinth in der Berglandschaft hatte uns viel Spaß gemacht.

Enge Charismatische Bergdörfer

Um wieder ans Meer zu gelangen, fuhren wir erst mal nach Grotteria. Diese Ortschaft entpuppte sich als ein kleines hübsches kalabrisches Bergdorf, das mit seinen unrestaurierten Häusern und deren verwitterten Dächern ein besonderes Charisma zeigte.

 Arno

Ja, wie Schwalbennester klebten manche Orte in den Bergen. In einem kleinen unbedeutenden und unscheinbares Bergdörfchen mit Namen Satriano hielt uns ein Einbahnstraßenschild vor der Durchfahrt ab. Wir folgten der ausgeschilderten Umfahrung nach links.

 

Nicole

Stop Arno! Da stand doch noch ein Schild auf dem Stand maximale Fahrzeuglänge 5 Meter.

Arno

 Ach, unser Magirus ist ja nur 2 Meter länger, das passt schon.

Nicole:

Tat es aber nicht! Diese 2 Meter waren eben sehr entscheident!

Denn es folgte eine extrem schmale rechts, links Kurve durch die dicht zusammengedrängten Häuser mit ihren niedrigen Balkonen von

Satriano. Und der Magirus war eben doch zu lang!

Trotzdem versuchten wir es. Zentimeter für Zentimeter musste ich mich dort vorwärts quetschen,während du draußen als Lotse fungiertest.

Als Option verkehrt durch die Einbahnstraße?

 Arno

Der Magirus passte so gerade eben unter dem Balkon vom Eckhaus und durch diese absurd enge Gasse. Hätten wir das vorher gewusst, wäre es besser gewesen einfach verkehrt herum durch die Einbahnstraße zu fahren.

Nicole

Nach dieser anstrengenden Prozedur fuhren wir an den Strand. Dort angekommen waren wir froh nicht mehr kochen zu müssen, da es dort noch mehrere Pizzaläden gab.

Zwar war die Nacht hier schön warm, aber dafür hatten die elendigen Blutsauger an uns gefallen.

Am nächsten Morgen, nahm ich noch ein Bad in dem herrlichen Meer, bevor wir wieder loszogen ins Landesinnere, rauf zu den grünen Bergen zu den Riesen der Sila. Wo die nächste Wanderung auf uns wartete. 

Arno

In diesem Naturschutzgebiet bei Gorgolino führte ein Pfad hinauf zum Gipfel, zwischen den mächtigen uralten Weißtannen. Dieses waren die Riesen der Sila und auf einem Schild konnten wir entnehmen, dass vereinzelte Bäume 500 Jahre alt sein sollen und 40 Meter                             Der Engelsflug über die Schlucht                 hoch seien.

Nicole

Erwähnenswert sind noch die Volodell Angelo, der sogenannten Engelsflug. An einem doppelten Stahlseil hängend kann man sich im Sommer frei baumelnd , über die 400 Meter tiefe Schlucht von Pietrapertosa nach Castelmezzo gleiten lassen. Bedauerlicherweise war es zu dieser Jahreszeit geschlossen. Aber wir genossen auch so den großartigen Blick über die Dolomiten ähnliche Bergwelt von Kalabrien. Und da wir nicht an dieser Seilbahn hängen konnten, stiegen wir den Wanderweg, über mir endlos vorkommenden, große Stufen hinab ab in die Schlucht.

Arno

Plötzlich waren da die seltsamen Geräusche und Gesänge. Wir rätselten was das wohl sei?

 

Nicole

Als wir ein steinernes Monument erreichten, sahen wir das ein Künstler einen Lautsprecher dort eingelassen hatte, um das Tal mit diesen mystischen Klängen zu verzaubern. Diese Musik haben wir zu Beginn und am Schluss unseres Youtube Video festgehalten.

 

           Stromboli                          Zu den Feuerberg Inseln

Arno

Unser nächstes Ziel waren zwei Seen, die auf einem 500 Meter hohen Vulkankrater entstanden waren. Sehr schön gelegen, das erinnerte uns an den Stromboli, den wir zum ersten mal im Jahr 2002 bestiegen hatten

 Ein Zeitsprung

Damals brachte uns das Aliscafi genannte Tragflügelboot zum ersten mal von der sizilianischen Hafenstadt Milazzo zu der Feurigen Insel Stromboli.

Nicole:

Na, das wird aber an dieser Stelle ein Zeitsprung!

Aber toll war es, als sich dieser über 900 Meter aus dem Meer herausragender schwarzer kahler Kegel, bei Strahl-blauen Himmel uns präsentierte. Oben von dem Gipfel stiegen kleine graue Staubwölkchen empor. Die Alsicafi legte an der Mole des erstaunlich schwarzen Strande an, auf denen die bunten Holzboote der Fischer lagen.

 

Arno

 Wir begaben uns durch die engen Gasen, die von weißen getünchten Mauern umgeben waren. Außerhalb des Ortes ging es zunächst über einen alten gepflasterten Pfad, in Serpentinen, hinauf. Unten schwitzen wir.

 Ein entferntes Donnern

Nicole

Doch desto höher wir kamen, desto kühler wurde es und wir zogen uns immer mehr an. Plötzlich konnte ich ein entferntes Donnern                                                                                                                hören.

Arno

Ich hatte nichts dergleichen vernommen. Und so gingen wir weiter hoch hinauf und das dichte Schilfgras wurde von kleinen Gestrüpp abgelöst. Dann war es wieder da. Auch ich konnte nun

ganz deutlich diese dunkle Grollen aus dem tiefsten Inneren des Berges hören..

 Nicole

Das ist er!   Der speiende Vulkan!

In einem immer gleich bleibenden Rhythmus

von 20 Minuten spuckte er seine glühende Lava aus dem Krater. Obwohl wir es hörten sahen wir

aber nichts. Denn im Gipfelbereich in dem wir nun  gelangt waren, wurde es immer nebeliger.

Trotzdem wagten wir uns noch höher. Es wurde stellenweise sogar so steil, dass wir auf allen Vieren hochkletterten.

Schließlich verdichtete sich der Nebel immer mehr.

Durch trüben Dunstschleier

 Arno:

 Durch den trüben Dunstschleier konnten wir uns kaum noch selbst erkennen, geschweige denn einen Weg sehen. Obwohl wir bereits zwischen 700 und 800 Meter hoch waren, wurden wir daher zum Umkehren gezwungen.

Nicole

Am nächsten Tag ließen wir es uns nicht nehmen erneut den Vulkan zu besteigen, der uns bereits in seinen Bann gezogen hatte. Abermals vernahm wir das unheimliche Donnern und nun auch das Prasseln der herunterfallenden seltsam klirrenden Gesteinsbrocken. Doch auch an diesen Tag hüllte er sich bei 800 Meter in seiner Verschleierung.

Schmerzende Beine

Arno.

 Das zwang uns zum erneuten Abbruch. Am dritten Tag beobachteten wir das der Gipfel völlig Wolkenlos war. Mir aber schmerzten die Beine von den vergangenen zwei Bergbesteigungen so das mir nicht nach einen nochmaligen Aufstieg zumute war.

Nicole:

Ich aber drängelte Arno, den an diesem Tag waren traumhafte Bedingungen, für ein 

erneuten Versuch. Zudem hatten wir noch ein anderes nettes Pärchen kennen, die uns von dem Blick in dem brodelnden Kessel vorschwärmen. Ich wollte also unbedingt ein drittes Mal mit Gepäck, Wasser und Lebensmittel dort hoch steigen, um oben am Krater zu übernachten.

 Arno

 Trotz meines, wegen Erschöpfung eingelegten Vetos, erreichten wir, dieses mal zu viert, denn Stromboli. Wir standen dicht an einem der drei                                                                                                          Kraterrändern und erleben den geräuschvollen 

Ausbruch des Feuerberges aus nächster Nähe.

Nicole

Wir krochen in unsere Schlafsäcke.

Hinter einer kleinen Halbrunden Wand von aufeinander gestapelten Lavabrocken  und

Die Feuerfontaine

legten uns auf dem sandigen Boden.Um mich herum schliefen die Drei. Ich aber blieb wach um zum Krater zu schauen.

Als ohne besondere Ankündigung eine unglaubliche, sagenhafte, riesige Feuerfontäne 

vor meinen Augen hochschleuderte.

Ich war völlig überwältigt und rüttelte die Anderen wach.

 Kurz danach wurde uns eine weitere beeindruckende Eruption präsentiert. Feuerfontänen flogen 200 oder mehr Meter in den dunklen Himmel. Dann schlugen, diese rot glühenden Lavafetzen prasselnd auf den Boden. Wir verschanzten uns hinter der Biwakmauer , denn der Wind wehte den aufgewirbelten Lavasand auf uns. Die Sandkörner pickten wie 

kleine Nadel, auf unseren Gesichtern während unserer nächtlichen Beobachtung, des uns gebotenen spektakulären Feuerwerks.

Arno

Es war eine geniale Entscheidung trotz der lahmen Beine ein drittes Mal von 0 auf 900 Meter zu steigen. Nach dieser kurzen Nacht wählten wir am nächsten morgen, den kurzen Abstieg, über das weiche Aschenfeld des Stromboli.

Der Vulkan war seit 1930 nicht mehr

ausgebrochen und wir wägten uns deshalb in Sicherheit. Wir wussten da noch nicht, das nur ein paar Monate später, am ende des Jahres 2002 es wieder einen großen Ausbruch geben würde.

Der Krater war abgerutscht

Nicole

Es war also eine trügerische Sicherheit. Trotzdem trieb es uns nach dem Ausbruch auch im Jahr 2003 zu der feurigen Insel. Aufgrund der starken Aktivitäten ließ man uns jedoch nur bis                                                                                                          auf 400 Meter hoch. Der Krater war abgerutscht, 

 sodass es nur noch von diesem Punkt aus möglich war den wunderbaren Vulkan zu beobachten. Man sah noch die Fontänen, aber aus sehr weiter Entfernung.

Arno

Dieses mal bereitet uns der hier heimische Griechische Gott Äolie Schwierigkeiten. Der Gott der Winde verhinderte den Fährverkehr. Wir hingen also auf Stromboli fest. Ascheregen prasselte den ganzen Tag sanft auf die Insel und überzog alles mit einer schwarzen Staubschicht. Ich ging alleine zum Strand, um mir das Wellenschauspiel anzusehen.


Der Zeitpunkt um weg zu rennen

Plötzlich kam eine mehrer Meter hohe Welle auf den Strand zugerollt.

Für mich war das, wie bei der Szene in dem Kinofilm „Shreck“ indem er sagt: „Dies ist der Zeitpunkt um wegzurennen“ . Die Welle überflutet den ganzen Strand und setzte sogar den Anleger kurzfristig unter Wasser. Alle Touristen saßen nun fest und einige verpassten dadurch sogar ihren Heimflug.

Nicole

Stunden später kam doch noch eine Autofähre, die sich an die Mole wagte. Aber nur für 2 oder 3 Minuten. Die Menschen nutzten diesen Moment und fast waghalsig sprangen sie auf die ausgeklappte Schiffsrampe, die unruhig hin und her wackelte. Kaum war der Letzte sicher im Schiff, verschloss sich die Rampe wieder. Die RoRo Fähre legte abrupt ab und stampfte durch die Wellen, mit Kurs nach Neapel.

 Was für ein Abenteuer, zum Glück hatten wir es                                                                                                 nicht ganz so eilig und warteten auf sanftere Winde.

                                 Vulkano, Die heiße Insel

Arno

Wieder ein Jahr später, im März 2004, zog es uns zum dritten mal zu der Insel Stromboli, um zu sehen, wie das glutflüssige Erdinnere an die Oberfläche gelangte. Aber auf dieser Reise erwanderten wir auch 6 weitere, von den insgesamt 7 faszinierenden Äolischen Inseln.

Da war zum einen Vulcano. Ein nur 400 meter hoher Krater dessen gelbe Schwefelkranz bereits von unten deutlich erkennbar war. Aufgrund der geringen Höhe war er relativ leicht zu besteigen.

Nicole

Irre, waren die heißen Dampfschwaden, die aus dem porösen leuchtend schwefelgelben Vulkangestein lautlos quollen.

Hinab in den  Krater

Reizvoll war auch der Trichter indem wir beide vorsichtig ein Stück über die Schwefelkrusten hinab ins Kraterinnere stiegen. Aber nicht ohne uns vorher ausreichend zu vergewissern das, dieser nicht voll mit giftigen Gasen war.

Arno

Erstaunlich wo es überall heraus dampfte. Selbst unten im Meer blubberten die 100 bis 400 Grad heißen Fumarolen im Meer und heizten das Wasser angenehm auf.

 

 

Dann war da noch Lipari, die Größte der 7 Inseln. Hier fanden wir jede Menge Obsidian, das sind schwarze glänzenden Lava Gesteine.

                         Salina, der Doppelvulkan

Nicole

 Auf der Insel Salina, die mit dem Doppelgipfel.  Nach dem schwitzenden Aufstieg

 schlugen wir  unser Zelt am Gipfelkreuz auf. Um noch den tollen Rundumblick auf die Inselwelt abends zu genießen.  Am nächsten Morgen war leider alles in grau verhangen und im strömenden Regen wanderten wir Bergabwärts.

 

zeternd stand ich davor

Arno

Mich plagte zur Zeit mein rechtes Knie, das ich nur noch unter Schmerzen bewegen konnte. Daher blieb mir oftmals nur noch die Möglichkeit rückwärts abzusteigen. An manchen Stufen stand ich zeternd davor und wusste nicht wie ich darunter kommen konnte, während Nicole diese bereits mühelos, mit den Händen in den Hosentaschen, passiert hatte. Es dauerte daher entsprechend lange bis wir erschöpft, ausgehungert,durchnässt und durchfroren unten im Ort ankamen.

Nicole

Mit deinem invaliden Knie ließ ich dich unter einer trockenen Pergola. Mit Augen zu, konntest du da dösen und dich ausruhen, während ich in einem kleinen Laden Käse und Brot organisierte.

Der verschwunden Käse

Anschließend bemühte ich mich noch eine Unterkunft zu bekommen. Meine Freude ein Zimmer bekommen zu haben wurde jedoch jäh getrübt, als ich feststellen musste, das du in der                                                                                                   Zwischenzeit den ganzen Käse aufgegessen hattest.

Arno

Deine Empörung über meine vermeintliche Unverfrorenheit war durchaus verständlich. Aber all meine Beteuerung, das ich den Käseklotz nicht angerührt hatte, half zunächst nichts bis...

 

Nicole:

….bis ich eine Katze unter einem Tisch entdeckte, die laut schnurrend den Gouda verschlang, den sie sich vorher klammheimlich stibitzt hatte. Wir aber hatten beide immer noch Hunger und der kleine Laden hatte nun bereits geschlossen. So ein Pech.

 

 

 

Arno

Als sich mein Bein etwas erholt hatte und das Wetter wieder besser wurde ging es noch mit der Aliscafi zu den beiden entferntesten und kleinsten Vulkaninseln. Nach Filicudi und Alicudi.

Nur die modene Panarea Insel hatte uns nicht so gelockt.

                         Ägadische Inseln:  

                                                                                                Marettimo

Nicole

 Das waren so unsere Anfänge von Sizilien reisen. Im März 2012 besuchten wir die drei Ägadischen Inseln. Die wildeste und unberührteste soll die mit 800 Einwohner und derzeit 2 Touristen große Insel Marettimo sein. Die zerklüftete Küste von Marettimo eignete sich zum klettern. An einem ende, bei einer alten Burg an der Nordostspitze entdeckten wir zwei geheimnisvolle Höhlen in den vertikalen Klippen. Wir erforschten die zerklüftete                 Lavahöhle in der wir auch stehen konnten und   vergaßen die Zeit.

Arno

Nur dumm, dass währenddessen die Dämmerung  von uns unbemerkt einsetzte. Zudem hatte der Wind so kräftig zugenommen,

Tosende Wellen

so dass die vielen Meter hohe Wogen. tosend gegen die Felsen klatschen. Im Inneren der Höhle war dieses nur noch als ein Dauerton zu hören war. Für den Rückweg war es zu spät. So beschlossen wir in der Höhle zu übernachten, der Abenteuer trieb wurde ihn uns geweckt.

 

Nicole

 Die Wellen tobten gegen unsere Felswand, die  

Brandung nahm mächtig zu und an Schlaf war bei diesem lauten Getöse nicht zu denken.

Wir rückten ganz nah aneinander und die Suppe wärmte unsere Bäuche. Am nächsten Morgen waren wir zwar von der fast schlaflosen Nacht leicht erschöpft. Trotzdem bestiegen wir noch den ca. 700 Meter höchsten Berg, den Monte Falcone.

Arno

 Dieser Starkwind hielt uns 4 Tage auf Marettimo fest. Die Fähre hatte wegen des Seegang den Betrieb eingestellt. Wir erwandern jeden Winkel dieser Inselperle.

Der Untergang eines Frachter

In einer dieser stürmischen Nächte, brachten die Haushohen Wellen ein großes Frachtschiff zwischen Siracusa und Catania in eine dramatische Schräglage. Im Sizilianischen Fernsehn sahen wir Bilder wie die Schiffbrüchigen mit dem Hubschrauber vom dem gekenterten Frachter gerettet wurden. In Deutschland berichtete keiner von diesen sizilianischen Fährunglück.

 

 

                  Levanzo                           von Hunden und Flattermännern

Nicole:

Auf Levanzo, der kleinsten der drei Inseln, hörten wir diese seltsamen Geräusche aus der Tiefe.

Die schweren Rucksäcke lehnten an einem viereckigen, gemauerten, mehrere Meter tiefen Brunnen einer Ruine.

Befreiung aus der Todeszelle

 Arno

Da unten im Dunklen regte sich etwas. Es musste wohl eine Möwe sein, die da unten in der Todeszelle fristet. Ohne menschliche Hilfe wird sie nicht mehr den Schacht hinauf fliegen können.

Doch wie könnte es für uns möglich sein in den Schacht hinab zu kommen - und vor allem auch unbeschadet wieder hoch zu gelangen?

 Nicole

Auf jeden Fall konnten wir sie da nicht so zugrunde gehen lassen.

Ich durchstöberte die Trümmern der Ruine und fand  ein sehr langes, jedoch brutal schweres

Holzbrett. Mit dir gemeinsam gelang es dieses zum Brunnen zu schleppen um es dann mit vereinten Kräften in den Schacht hinab zu lassen.

An diesem Holzbrett waren Querhölzer die du als Stufe benutzen konntest.

 Arno:

Iiiiich? Wieso sollte ich da hinab klettern?

Bald darauf stand ich also mit nackten Beinen im kalten Brunnenwasser. Mir war bei dieser Aktion etwas mulmig zumute. Denn wenn das Brett


abrutschten würde, käme ich nicht mehr aus den Brunnen heraus. Hilfe war hier, am Ende der 200 Einwohner Insel Levanza nicht zu erwarten.

 Im dunklen konnte ich den Flattermann nicht finden. Plötzlich - da war etwas. Ich griff ins Unbekannte und es gelang mir den sich heftig wehrenden Vogel zu ergreifen und das geschwächte Tier rasch weiter nach oben in den Schacht zu reichen.


Nicole

Ich nahm die Möwe entgegen und warf sie mit beiden Händen in die Luft. Die weiße Möwe flog wieder und ich sang freudig: „Ich muss mal eben schnell eine Möwe retten….“ Hurra

 Arno:

Ja Hurra, aber ich war doch noch im Brunnen. Könntest du mir da nun auch wieder heraus helfen?

Nicole.

Das war dann aber kein Problem mehr. Wir schultern unsere schweren Rucksäcke und 

                                                                                              Favianga

begaben uns auf den weiteren Weg während uns eine Schar von Möwen umkreisten..

Wir nannten sie Heavy Cross

 Arno

 Auf der Nachbarinsel Faviagna waren wir mit den Fahrrädern unterwegs als sich auch hier ein Tier zu uns gesellt hatte, während wir gerade bei einer Eselsherde verweilten. Es war eine Hündin. Diese lief die ganze Zeit mit uns mit. Wir nannten Sie Heavy Cross (nach dem aktuellen Song), da sie sichtlich trächtig war.

Nicole

 Als sich dieser Tag zu Ende neigte, bauten wir unser Zelt, zum Schutz vor dem Wind wiedereinmal in einer Höhle in Meeresnähe auf. Wir Kamen uns vor wie Urzeit Höhlenmenschen. Der Hund Heavy Cross war jedoch nicht gewillt alleine in der Höhle zu bleiben, als wir in den Schlafsäcken in unseren Zelten kletterten.

 

Arno

 

Nö, allein im dunklen zu bleiben das war nichts für Heavy Cross. Also sprang sie auf das Zelt. 

Besser wir öffnen den Reißverschluss bevor die dünne Zeltwand ihren Krallen erliegt.

Nicole

...und schwups war Heavy Cross auch im Zelt. Das liebe Tier verbrachte die Nacht, zusammengerollt am Kopfende.

Arno

 Aber am nächsten morgen brachten wir die Hündin zu der Stelle zurück an der sie zu uns       gestoßen war