In Anlehnung von D. Bowie Space:  Oddity:   :Ich bin ganz ruhig.

Trotz der tausend Kilometer zu euch runter.

Ich bin hier weit im Norden in dieser roten ex Feuerwehr Blechdose

und Deutschland ist ganz weit da unten.

 Der Magirus kennt den Weg ja. Hoffe ich zumindest..

 

Dorthin,wo die wilden Winde wehen             Orkney 2015

Genau wie zuvor in Irland (Youtube Film), fühle ich mich wirklich wohl in dieser Landschaft. Die man auf Fotos nicht einfangen kann. Man muss sie erleben erfühlen erriechen und erschmecken.

Alles Sinne sind darauf gepolt.

Frühzeitig erreiche ich Gills, den Hafen. Außer mir sind gerade mal eine Handvoll Fahrzeuge am Pier.  Bei den unruhigen Wellengang erahne ich schon, was auf dem Meer los ist. Dann kommt die Katamaranfähre angeschaukelt. Sie muss rückwärts anlegen. Sieht schwierig aus. Aber mir geht es auch nicht besser, denn ich muss rückwärts auf die Fähre und habe keinen Einweiser. Der Magirus wird noch mit zwei dicken Ketten gegen das Verrutschen gesichert. Ziemlich zügig geht es los in die hohen Wellen.

Am Schalter auf dem Schiff erhalte ich                                                                                                                         mein Ticket.

                                                                                                      Die Fähre schaukelt stark hin und her.

Danach gehe ich aber nicht mehr zu meinen Platz zurück, sondern setze mich lieber auf den nächst Besten. Ich mache die Augen zu, denn ich merke bereits, das mir schummrig wird. Bin eben nicht Seefest. 

Die Häuser auf Orkneyinseln erscheinen alle grau in grau und machen eher ein tristen schmucklosen Eindruck. Über ein paar Brücken sind die einzelnen Inseln verbunden worden. Die Fähre hat auf der Insel Süd-Ronaldsay angelegt.

Ein Orkan wütet

Davor liegen Schiffswracks. Am Strand von Kirkwal ist es zwar einsam genug, aber der Wind der laut um den Lkw pfeift, hat extrem zugelegt und wirbelt den Sand vom Strand prasselnd auf das Fahrzeugblech. . Der Deutz schüttelt sich hin und her, mittlerweile wütet ein Orkan, da draußen.

Erst gegen morgen lässt der Orkan nach und geht über in den allgemeinen Starkwind.

Nun fängt es auch langsam an zu regnen. Eigentlich kein Scooter Wetter, aber ich will trotzdem fahren. Ich ziehe mir also die Regensachen und die Gummistiefel an und dann geht es los.

 Wer reitet da mit seinem Scooter über Orkneys Inseln bei Regen und Wind?

Es ist der Arno als Major Tom der da wohl spinnt,

 

kommt es mir in den Kopf, den trotz des Regens fühle ich mich frei und genieße die frische Brise und die Regentropfen in meinen Gesicht. Auch, wenn meine Gleitsichtbrille wegen fehlender Scheibenwischer nicht den gewünschten Gleitsichteffekt erbringt.

Ich fahre alle kleinen Wege ab und durch Kirkwalls Altstadt. Man ist das toll hier. Nein, nichts ist wirklich restauriert sondern nur ausgebessert . Die Straßen bestehen immer noch aus großen Steinplatten und auch Autos fahren hier durch die engen Gassen.

Magnus Kathedrale in Kirkwall

Ich kaufe mir eine Detailkarte im Buchhandel und besichtige die Imposanten Magnus Kathedrale aus Sandstein die im 12. Jahrhundert erbaut wurde.

Es regnet weiterhin und ich schwinge mich trotzdem auf den Scooter zum Hobbister Reservat.

 Vom Hobbister  Parkplatz führt ein Weg weiter, der ist  jedoch total aufgeweicht .Ich schiebe den Roller und vor mir eine tiefe Pfütze . Sicherheitshalber stelle ich den Motor ab, bevor  ich den Roller dadurch schiebe. Quäle mich weiter und der ockerfarbene Schlamm wird so weich, daß ich bis weit                                                                               über die Knöchel darin einsacke und der Roller sackt ebenso ein.

Bei  Gyre sehe ich einen besonders hübschen Vogel sitzen. Es ist ein Gannet, oder zu deutsch ein Basstölpel. Ich halte an um Fotos zuknipsen. Anscheinend ist das Tier verletzt, denn es flüchtet nicht mehr so, das ich es sogar streicheln kann indem ich mich einfach klein mache und mich auf den nassen Boden lege. Wildtiere sind immer irgendwie ein aufregendes Erlebnis.. Eine Frau erscheint. Sie hat bereits irgendeine Tierrettung angerufen und gedacht, das ich von der Rettung wäre. Sie meint der Gannet mag mich wohl,da er mir langsam folgt. 

Am folgenden Tag ist Spitzenwetter angesagt die Sonnen scheint endlich. 

Mit Wanderstöcken bewaffnet, geht es deshalb an den dramatisch schönen Steilklippen entlang zum Mull Head.  

Gezeiteninsel

In den Klippen nisten überall Möwen, denen man sehr nahe kommen kann. Dann steht da ein Schild zum Broochof deerness. Noch weiß ich nicht, daß dieses eine Gezeiteninsel ist.  Treppen führen runter zum Strand und auf der anderen Seite ein schmaler Pfad führt auf die Gezeiteninsel wieder hoch . Eine Kette ist an der steilen Felswand zum festhalten sicherheitshalber gespannt worden. Dort oben ist eine kleine Einzimmer Kirchenruine. Vom  Klippenrand aus sehe ich überraschend eine Seerobbe in den Wellen Ich setzte mich in die warme Sonne, beobachte die Robbe und esse dabei mein eingepacktes Brot. Nun geht es weiter an der Klippe entlang und sehe an der Küstenlinie einen hohen Stein .

Wiesen stehen voll Wasser

Kurz bevor ich das Monument erreiche, das auf ein Schiffsunglück von 16 Jahrhundert hindeutet, nähert sich eine überaus große dunkle Wolke.  Der Regen ändert sich  zum Hagel. Schnell versuche ich mich in so einen merkwürdigen Regenumhang zuquälen, der mir ständig über den Kopf weht. Wieder erspähe ich eine Seerobbe, lasse die Robbe aber Robbe sein.

 Laufe über Wiesen die voll Wasser stehen und bin bereits von Kopf bis Fuß durchnässt, als sich herausstellt, das ich in die falsche Richtung gelaufen bin. Nach unendlich langer Lauferei , bin ich froh den Magirus zu erreichen, da hört es auch auf zu schütten.


Den Flug (Hin und Rück 50,-€) nach Nord Ronaldsay, die entfernteste Orkney Insel verschiebe ich, wegen des Wetters und sehe mir stattdessen die zigtausend Jahre Alten,im Kreis aufgestellten geheimnisvollen  Steine an . Die Stones of Stennes.

Keiner weiß, was das mal zu bedeuten hatte.  

Die Steine sind schon imposant. Insbesondere, da ich hier bei dem Wetter völlig alleine bin und mir wie ein Entdecker vorkomme. Mittlerweile ist Windstärke 9 oder 10 .

 

Ein paar Kilometer weiter  überquere ich einen kleinen Hügel und bin etwas erschrocken, als ich die Haushohen Wellen sehe die durch die Meterhohe Gischt noch viel größer erscheinen.

Ich bin heute der einzige Gast in den prähistorisches Dorf Skara Brae. Der freundliche Museumswärter schenkt mir zwei Karten und berichtet, das der Wind diese Nacht wieder Orkanstärke erreichen wird.

Die Türe des Magirus öffnen ist schon schwierig, aber sie zu schließen, wenn man drin ist beinahe unmöglich. Langsam fahre ich weiter                                                                                                   am aufgewühlten  Meer mit seinen Elefantenwellen

                                                                                                    vorbei. Was für ein

Naturschauspiel.

Vom Fähranleger Houton geht es mit dem Scooter zu der Insel Hoy, Ca 1 Dutzend deutsche Schiffswracks liegen teilweise noch sichtbar in der Scapa Bucht . Im ersten Weltkrieg wurden diese von den deutschen selbst versenkt, damit sie nicht in Feindeshand fallen. So sind sie also immer noch hier.  

Kein Auto, kein Mensch nur Gegend und ein grandiose Ausblick. Ich stoppe an einem besonderen Grab von einer jungen Frau, die sich mit 27 Jahren das Leben nahm, weil sie ein                                                                                                                  uneheliches Kind gebar.

 Genau habe ich die Story nicht verstanden um Betty Corrigall. Es ist jedenfalls Britanniens einsamstes Grab.

Anschließend noch ein Stück weiter und der Fußweg zu dem berühmten langen Stein – ähnlich der Helgoländer langen Anna - beginnt. Der Stein heißt Old Man of Hoy.  Aufgrund des starken Windes geh ich lieber in die Hocke zum photographieren, damit ich nicht weggeweht werde.

 Bleibe aber nur 10 Minuten, nein 12 Minutenn waren es. Ist ähnlich wie bei einer Mount Everst 

Besteigung, da wird auch nicht so lange auf den Gipfel geblieben. Der Himmel öffnet wieder seine Schleusen. Mir läuft das Wasser zwischen die Beine und die Unterhose ist wieder nass. Der Rücken schmerzt und ich spüre auch meine Beine ganz gut und die Knie sind eiskalt. 

Genug Abenteuer für mich heute. 

Das Wetter sieht auch am nächsten Tag, schon wieder ganz schön windig aus. Als ich mit dem Magirus von Lamps Holm über den nächsten Damm nach Gimps Holm fahren will,

erschrecke ich und bleibe stehen. Denn die 

Wellen schlagen Haushoch über den Damm. Ist ein darüber fahren möglich? Der Linienbus, der von vorne kommt, macht es mir vor. Zack taucht er in der Welle ein und verschwindet kurzzeitig aus meinen Blickfeld. 

Nun bin ich an der Reihe.  beobachte ich noch ein bisschen die Wellenhöhe und versuche einen günstigen Augenblick abzupassen. Aber der Damm ist sehr lang und so schlägt überall das Wasser darüber. Außerdem weht einen der Wind voll aus der Bahn. Nehme meinen ganzen Mut zusammen und bin erleichtert als ich nach                                                                                                 der Salzwasserdusche drüben unversehrt ankomme.

Bei den Tomb of the eagels,

das ist ein steinzeitliches Haus, stürmt es so stark, das ich kaum laufen kann. Bei den Klippen tobt, das Meer wie wild. , Wenn ich ein Bein hebe, das man ja beim laufen so machen muss, weht der Wind mir das andere Standbein einfach weg,. Ich stütze mich deshalb an den Wanderstöcken ab. Von den Klippen halte ich mich so weit fern wie möglich und laufe eher neben den Wanderweg auf dem Gras entlang, an einem Stacheldrahtzaun an dem ich mich zur Not festhalten würde. Ständig auf der Hut, das     

ich mich bei so eine kräftigen Windböe blitzschnell  auf den Boden schmeißen muss.    

Der Eingang des Tomb of the eagels  ist nur 50 cm hoch ,so das davor ein Rollbrett liegt, mit den man durch die 5 Meter lange Öffnung durchrollen kann. Innen ist es wirklich angenehm warm und vor allem Windgeschützt. Beim Rückweg hat sich wieder eine Regenwolke herübergeweht um sich Sintflutartig zu entleeren. 

 Ich hätte gar nicht gedacht das man in Europa noch soviel Abenteuer erleben kann.

 

                     Die Sonderfahrt nach Schottland:

Die Schneehasen

Der Himmel ist blau die Sonne scheint und es weht ein eiskalter Wind. Nicoles Stülper anziehen Wanderschuhe Schal und Handschuhe und Fellmütze und 3 Riegel Schokolade. Dann beginnt die Wanderung. Teilweisei st es matschig feucht oder matschig gefroren, so das ich ins rutschen komme und einmal hinfalle. Schneefetzen liegen über den Weg, so das dieser nicht mehr einwandfrei zu erkennen ist.  Ein sehr großes Schneefeld kommt näher in Sichtweite. Da sind Tiere drauf weiße recht große Tiere . Das sind bestimmt Schneehasen, die als ich näherkommen rasend schnell weglaufen. Ich gehe bis auf diese Schneefeld dort habe ich keine Orientierung mehr. Leichte Schneeflocken kommen aus der Wolke.

Beim Abstieg rutsche ich oft aus so das ich dreimal hinfalle mich aber noch mit eine Hand abstützen kann. Nur ist dadurch der Handschuh total nass. Der Eiskalte Wind hier oben, ist total stark und kommt nun von vorne. 

Die Hirsche:

Schlechtes Wetter gibt es nicht, so bin ich in meine Regensachen geklettert und habe die Schuhe gegen Gummistiefel getauscht, um zu einem Wasserfall zu gehen. Wasser von oben und Wasser von unten. Die Wiesen sind durchtränkt und von kleinen Bächen durchzogen. Es quatscht und matscht. Kurz vor dem Wasserfall - Ich hatte sie nicht bemerkt und sie mich auch nicht.  - Da stand ich plötzlich vielleicht so 10 Meter vor einem Hirsch, der sich genauso erschrocken hatte wie ich. Der wachhabende Platzhirsch hatte mich wohl nicht bemerkt, da der Wasserfall zu laut war und ich gegen die Windrichtung lief. Es dauerte nur 1 Sekunde oder mag sein das es auch nur eine halbe Sekunde war da ergriff der Hirsch und mit ihn die Hirschherde von 8 weiteren Hirschen lautlos die Flucht. Aber sie liefen nicht weit und waren immer in Sichtweite.

Die Robben

Ich gehe noch einmal bei dem Wind zum Strand  um nachzuschauen, ob das Meer noch da ist. Ja ist es . Es ist sogar noch mehr, Meer geworden. Die Flut kommt langsam. Doch da liegt irgend etwas am Strand das sich bewegt. Auch seltsame Geräusche kommen von dort. Es zieht mich also magisch an und ich versuche näher über den weichen Boden zu laufen. Klar und deutlich kann ich eine Seerobben Kolonie erkennen. Noch näher heran gehen möchte ich nicht,  um sie nicht zu stören und zu vertreiben. Ich beginne also sie zu zählen.

Warum man immer alles mögliche in Zahlen fassen muss, ist mir selbst auch rätselhaft. Jedenfalls zähle ich 31 Tiere. Doch es werden immer mehr, die da aus dem Wasser auftauchen, so das ich nach 2 Stunden, die ich auf meinen Beobachtungsposten verbringe  49 Tiere zähle.

Das Ende der Kamera

Eine kurze Off Road Stecke endet steil an einem Damm. Nicole springt begeistert aus dem Magirus um diesen zu filmen. Ich lasse den die Steigung zurück rollen um dann erneut die Schräge hochzufahren und in der Schräge zu drehen. Beim Aussteigen fällt allerdings unbemerkt der Fotoapparat heraus. Das wäre nicht ganz so schlimm. Aber als ich dann wieder vorfahre fahre ich dann prompt mit den Vorderreifen über die Kamera. Knorks knirsch das war es dann! Von nun an können wir nur noch Bilder mit der Videokamera machen und natürlich unser Video