Zit. Woodstock von J.Sebastian: 

                                                                       Liebt einfach jeden Menschen neben euch

                                                                       und nehmt auf dem Rückweg etwas Müll mit.

                Die andere Seite von Tunesien 2014

Tunesien gilt bei einigen noch als weit entferntes Südeuropa. Das bezieht sich jedoch auf die bekannte Seite, den Küstenstreifen mit seinen Hotelburgen und All Inklusive Urlaubern. Diese Hotelanlagen sind preiswert, klimatisiert und voll isoliert vom eigentlichen Arabien.

Wie sieht es also aus, hinter jenem unsichtbaren Zaun, außerhalb der Zone Touristik?

Arno:

Zunächst fällt mir da unser Geldwechsel ein.

In einer Bank in Menzel Bourguiba stellte ich mich in einer Schlange an, während Nicole mit dem laufenden Magirus auf der Straße warten musste. Einen Diskretionsabstand gab

es dort nicht. Alle drängelten sich dicht vor dem Schalter, um ihren Monatslohn zu erhalten.


Das waren Beträge von ca. 300 bis 400 Dinar. Ich aber bekam 1300 Dinar (= 600,- € ) die mir auch noch laut und deutlich vor dem ganzen Publikum vorgezählt wurden. Mensch, wie beschämend! Mir war es unangenehm soviel Geld nur für eine Reise zu bekommen, während die hier arbeitenden Menschen nicht mal die Hälfte davon, als monatlichen Lohn erhielten. 

Nicole:                                                              

In der Zwischenzeit wartete ich, aus Ermangelung eines  geeigneten Parkplatz, mit laufenden Motor vor der Bank, wie mit einem Fluchtwagen für einen Bankraub.

Wir fuhren anschließend zum Strand vom Cap Serrat.

Sandünen versperren den Weg

Doch der letzte Weg zum Strand wurde durch eine 10 bis 12 Meter hohe Sanddüne versperrt, die sich in den Wald vorgeschoben und bereits einige Bäume unter sich begraben hatte. Wir                                                                                                                campten deshalb vor dieser Düne. Am nächsten                                                                                                        Tag hast du den Magirus  zum ersten Mal im                                                                                                                Sand professionell versenkt.

Arno:

Och, das meinst du, eigentlich wollte ich, diese wenig ruhmreiche Situation am liebsten verschweigen. Es passierte, als wir über Steine und Schotterpisten immer am Meer entlang fuhren, bis zu jener  Stelle die völlig versandet war... Der erste Fehler war, dass ich die Umfahrung nicht erkannte. Der Zweite erfolgte, indem ich versuchte, wie allgemein üblich, mit hohen Tempo zügig durch den Sand zu kommen. Doch bei geringer werdender Geschwindigkeit, setzte der Turbolader aus und somit fehlte dem Magirus dann die Kraft. Netterweise half uns sofort ein Tunesier, der an dieser Stelle im Meer tauchte, die Räder frei zu schaufeln und die Sandbleche unterzulegen, bei nun mittlerweile 41 Grad Hitze.


Nicole:

 Der weitere Weg, durch die Berge führte über Asphalt. Plötzlich sprang aus den Gebüschen ein  Wildschwein,  querte rasend schnell die Straße auf der wir entlang fuhren.Fasziniert aber doch leicht erschrocken, fuhren wir langsam weiter

Mitten durch den Waldbrand

Bis wir auf auffallend große Hitze verspürten und Rauch vor uns auftauchte. Wir waren in einen Waldbrand geraten. Was sollten wir machen? Zurücksetzen oder durchfahren? Die tunesische Feuerwehr, in gelben Fahrzeugen, nahmen uns die Entscheidung ab und winkte uns durch. Wir fuhren mitten hinein in den Qualm und in die am Straßenrand lodernden heißen Flammen, deren Hitze uns durch die geöffneten Fenster ins Gesicht schlug. Der ganze Berg schien in Flammen zu stehen. Aber das müsst ihr euch am Besten in unserem Video ansehen.

Arno:

Nach diesem Ereignis erholten wir uns lange an einem einsamen Fluss. Nicole muss ja immer in jedes Wasserloch springen. Mir hingegen reicht es die Zehenspitzen mit Wasser zu benetzen und vollzog vom Ufer aus lieber die Badeaufsicht. Mir bereitet es eben mehr Spaß die Ruinenstadt Chemtou aufzusuchen, welche von Feldern eingebettet ist und von Touristen kaum Beachtung findet. Wir durchwanderten die Überreste des Theater, Reste eines 14 km langen Aquädukt, die Thermen sowie das Amphitheater.

Einfach drehen geht nicht mehr

Nicole:

Wie ich dich so kenne, wärst du sicher gerne in so eine Therme gegangen. Aber diese war bereits seit ein paar hundert Jahren geschlossen. In Ghardimaou verpassten wir den Abzweig in den Nationalpark d'el Feidja, sodass wir prompt beim Grenzposten nach Algerien landeten. Einfach drehen ging nun nicht mehr.Es folgte eine Passkontrolle und eine Fahrzeug Durchsuchung.Unsere Pässe erhielten wir nicht gleich zurück. Ein Uniformierter verschwand damit ins Gebäude,  nach endlos langen Warten , wurden sie uns mit einem freundlichen Welcome in Tunesia ausgehändigt. Eine kurze Strecke von 800 Meter setzten wir zurück, um links abbiegen. So ging es endlich in den Nationalpark Feidja auf 1000 Meter. 

Das folgende Abenteuer handelt davon sich so richtig schön im Kiesbett eines Flusses festzufahren:

Arno:

In Melleque fuhren wir an ein paar Gebäuden vorbei, zu einem Fluss hinunter. Durch eine Fehlentscheidung , die Sandbleche nicht benutzt zuhaben, drohte der Magirus im aufgewühlten Sand stecken zubleiben, nun versuchte ich den Wagen der Anhöhe, aus zuweichen. Das war jene verhängnisvolle Fehleinschätzung, die dazu führte dem Flussbett zu Nahe zu kommen und im Kies-Schlamm einzusinken. Für uns begann nun einige Stunden der Schaufellei bis ein 1113 EX THW Kipper zu Hilfe kam. Doch bei dem Versuch uns herauszuziehen, blieb dieser selbst stecken und infolge dessen, waren wir damit beschäftigt erst einmal diesen LKW wieder frei zu bekommen. 

Nicole:

An dieser Stelle wollte ich erwähnen, das erschwerend hinzu kam, dass zu dieser Zeit Ramadam war und wir uns solidarisch der Gegebenheit angeschlossen hatten und auch den ganzen Tag nichts gegessen hatten.

Mühsam versuchten wir mit unseren freundlichen Helfern, unter Einsatz des  Wagenhebers, den Magirus auf die Sandbleche  zu stellen. So gelang es uns sogar ein paar Meter rückwärts zu fahren. 

Mittlerweile wurde ein Bagger angefordert, der

Auch die Polizei war angerückt

aus Le Kef kommen sollte. Auch die Polizei war nun angerückt, um unsere Ausweise zu überprüfen.

Dem  Radlader gelang es schließlich, uns aus der misslichen Situation zu befreien. Wir waren erschöpft, dreckig und sehr hungrig. Alle unsere Sachen kamen erstmal unverstaut irgendwie ins Fahrzeug. Obwohl wir uns eigentlich gerne hier in der Einsamkeit in Ruhe erholen wollten, folgten wir einer nicht abzuschlagenden Einladung, bei den Häusern der Antike, aber immer noch im Betrieb befindliche Hammam, zu übernachten.  Als Frau durfte ich an diesem Tag jedoch nicht ins Hammam.

Arno.

Das historische Hammam war nur für Männer geöffnet, da es nur ein kleines orientalisches Bad war..Es befand sich in einem dunklen fensterlosen Raum, eingerahmt von Jahrhundert Alten, mittlerweile muffig gewordenen Gemäuer. Dort tummelten sich so 17 arabische Männer, die mir bereitwillig einen Platz in ihrer Mitte gewährten. Leider erschien nach einer Weile dieser autoritäre Polizist, der uns bereits zu Beginn der Situation überprüft hatte.

Ungehalten forderte er mich auf ich solle, das Hammam verlassen. Da wir aus Sicherheitsgründen nicht mit dem Wagen die Nacht hier verbringen dürften. 

Obwohl wir total am Ende waren, nützten all unsere guten Zureden nichts. Auch unsere freundlichen Helfer versuchten den Polizisten dazu zu bewegen, uns wenigstens für diese Nacht hier bleiben zu lassen. Es war jedoch zwecklos.  Er beharrte darauf, obwohl es  erschwerend, auch noch zu regnen begann. Weiterhin hungrig wie wir waren, befestigten wir im Regen unsere noch herumliegendes Bergungsmaterial fürs Erste auf dem Fahrzeugdach.

Durch's Phosphat Flüsschen

Nicole:

Bereits in den folgenden Tagen, befanden wir uns im trockenen Wüstenklima. Die Hitze ließ uns nachts nur noch schlecht schlafen. In der Hitze des Vormittags, folgten wir einen Wanderpfad durch die wildromantische de Selja Schlucht, deren steil aufragenden Felswände bis zu 200 Meter hoch sind. An den engsten Passagen waren wir nur wenige Meter, zwischen diesen Felswänden eingezwängt. Beim durchwaten des mit Phosphat verschlammten Flüsschen, versank ich bis zu den Knien.


Arno:

Das sah schon recht lustig aus. Aber ganz durchwandert hatten wir, die 15 km lange Schlucht doch nicht. Denn es wurde brutal heiß und wir kehrten um, als unser Trinkwasser zu neige ging. Als Abkürzung wählten wir den Rückweg, durch den Eisenbahntunnel. Da wir wussten, dass der nächste Zug erst in 4 Stunden kommen sollte. Wir waren gerade ein paar Minuten aus dem Tunnel heraus, da tauchte überraschend, ein mit Phosphat beladender Güterzug auf. Von diesem hatten wir natürlich nichts vorher gelesen. Aber in dem Tunnel gab es auch Nischen, in denen man dem Zug hätte ausweichen können.

Nicole:

Nach ein paar Erholungstagen auf dem Campingplatz in Douz, brachen wir früh auf, um nach Tembaine – dem roten See zu fahren. In dem bald erreichten Wüstennationalpark, war ich beeindruckt, von der verblüffenden Fähigkeit der weißen Gazellen. Die in einer lebensfeindlichen Umgebung überleben konnten.

Verlust des kostbaren Trinkwasser

Bei dieser Tierbeobachtung bemerkte ich, dass Wasser aus dem Magirus lief. Kühlwasser konnte es ja kaum sein, da der Magirus luftgekühlt ist und deshalb gar keinen Kühler hat. Nein es war schlimmer denn, bei dem kostbare Nass, welches ungenutzt in den Wüstensand versickerte, handelte es sich um unser Trinkwasser.

Arno:

Der Wassertank hatte Leck geschlagen und in meiner Phantasie entzündeten sich bereits dramatische Bilder, wie wir in der schrecklichen Ödnis der Sahara... Doch dann stoppte ich diesen düsteren Gedankengang, da in mir diese Idee mit dem Schlauchboot aufkeimte. Schlauchboot aufpumpen und dort in die Sitzfläche das Wasser aufzufangen hätte kein Sinn, da es während der Fahrt ja rausschwappen würde. Aber die Luftkammern schienen ein geeignetes Auffanggefäß zu sein. Mit einem Schlauch befüllten wir nun die Luftkammern

und retten so, das verbliebene kostbare Restwasser.

Flirrende Hitze und ein Sandsturm

Nicole:

Ich fühlte mich zu dieser Zeit, in diesem ersten Sanddünen Riegel, etwas gefangen, da bei 52 Grad Celsius jede Bewegung ein enormer Kraftaufwand bedeutete. Deshalb hielt ich es für besser bei der flirrenden Hitze zu warten und in den kühler werdenden Abendstunden weiter zu fahren. Ein plötzlich aufkommender Wind fegte Sand unter den Wagen hervor. „Kommt jetzt ein Sandsturm“, fragte ich scherzhaft.

Arno:

Von wegen Scherz! Vor uns, zunächst gänzlich unbemerkt, hatte sich eine dunkle Nebelwand herangeschlichen. Jetzt mussten wir ganz schnell handeln und alles zusammen packen. Der Wind heulte uns entgegen und wir mussten uns die Kommandos zuschreien. Der Feinsand wirbelte bereits durch die Gegend, als wir uns endlich ins Wagen-innere verziehen konnten.

Die beiden Motorradfahrer, mit denen wir uns in Douz verabredet hatten, spürten die Wut des Sandsturmes härter, da sie schutzlos ausgeliefert waren. Nur mit einer Portion Glück hatten sie unseren Wagen gefunden und konnten schnell zu uns in die schützende Kabine einsteigen. So verbrachten wir den Sandsturm, gemeinsam schwitzend, in dem heißen staubigen Fahrzeuginnenraum.

Kämpfen uns über die Sicheldünen

Nicole:

Bei Sonnenaufgang waren wir bereit für den Durchstieg der Sicheldünen. Der Luftdruck wurde von 6,5 bar auf 1 bar abgelassen. Wir kämpfen uns voran und arbeiten uns um die Dünen herum, hinauf und hinüber. Am Anfang ging es gut vorwärts, mit ständigen schnellen rechts-links Kombinationen, über eine nicht vorhandene Piste. Doch abrupt versanken unsere Räder im losen pudrigen Sand und wir steckten noch mehrfach fest. Schließlich kam                                                                                                           da diese eine besondere Düne.


Popometer sagt der Wagen kippt um

Arno:

Ich hatte nicht realisiert wie schräg diese Düne wirklich war und so kamen wir seitlich ins Rutschen. Mein "Popometer" verriet mir, dass der Wagen umkippen würde. Aber im letzten Moment blieb er doch noch in dieser Schräglage stecken. Das Thermometer hatte bereits die 50 Grad Celsius Marke wieder überschritten, als wir ihn endlich freigebuddelt hatten.

200 Meter weiter versanken wir erneut auf der nächsten Düne im Weichsand.

Das Freischaufeln funktionierte nicht mehr richtig, da der weiche Pudersand sofort wieder in das soeben geschaufelte Loch zurück rieselte. Ich nahm den Wagenheber und unter totalem Kraftaufwand lag ich vorne unter dem Wagen, im heißen Sand und pumpte jeweils eine Seite hoch, sodass ich die Sandbleche unter die Räder schieben konnte. Als er auf allen 4 Blechen stand gelang es den Wagen auf eine sanddünenfreie Zwischenfläche zu fahren.

Parcour in den Dünen abgesteckt

Wir sahen ein, dass es bei der Hitze und den extrem weichen Sand nicht weiter ging. Also beschlossen wir um zudrehen. Aber welche Strecke sollten wir durch den Weichsand zurück fahren? Ich lief alles ab, um zu testen wo es weich war und wo nicht . Mir kam die Idee, mit den Hölzern unseres Bettlattenrost einen Parcour abzustecken. Im zweiten Gang raste ich durch den abgesteckten Sandparcour, der auch noch bergauf führte, und schaffte es sogar ohne erneutes Steckenbleiben. 

Nicole;

Obwohl wir bei der Rückkehr völlig erschöpft waren,  war es trotz der Strapazen ein tolles Erlebnis. Beim Camping Platz angekommen, gönnten wir uns als erstes ein eiskaltes tunesisches Bier.Es duftete nach Gewürzkräuter in Douz   Denn zwischen den Palmenhainen war bereits  der einmal wöchentlich stattfindenden Kamelmarkt voll im Gange,  auf dem alles Mögliche an Waren angeboten wurde.

Arno:

Ich lese gerade in dem Tagebuch, welches wir während der Reise führten, das die Hitze deine Finger hatte anschwellen lassen, so dass du das Lenkrad nicht mehr richtig greifen konntest. Es war also an der Zeit in eine  kühlere Gegend weiter zufahren. 

Nicole:

Gegend Abend des 9 August sankt das Thermometer auf nur noch 26 Grad im Dahar Gebirge. Ich begann zu frieren und entschloss mich bei diesen 26 Grad tatsächlich in eine Decke einhüllen. 

Wir stießen auf verschiedene Schachtwohnhöhlen. die mittlerweile natürlich nicht mehr bewohnt waren. Aber erstaunlich was wir darin alles gefunden hatten. 


Arno:

Vor allem die Tongefäße, die wir auch in den verlassenen Bergdörfern fanden, begeisterten uns. Es war wie in einem riesigen Freilichtmuseum zum anfassen. Obwohl alles recht verwildert war, hatten wir die Fundstücke immer wieder genau so zurück gelegt, wie wir sie vorgefunden hatten.

Nicole:

An dieser Stelle will ich aber mal erwähnen, dass es auch Tage gab, an denen Arbeit angesagt war.

Aufräumen, - Umräumen,-  Reparieren, - Abschmieren,-  säubern, oder wie auf diesen Bild zu erkennen , die erforderliche Wartungsarbeiten durchzuführen.

Dazu nutzten wir die angenehmen Morgenstunden und fuhren erst so gegen 11:00 Uhr los.

Topfebene Monotonie

Arno: 

Nach den Tagen der Erfrischung, ging es aber doch wieder in der Wüste weiter. Zunächst durch die topfebene Monotonie.Um 14:00 Uhr zeigte das Thermometer wieder 51,6 Grad an und Nicole meinte ab 57 Grad sei alles sterilisiert. An eine Weiterfahrt war nicht mehr zu denken. Wir blieben in der topfebenen Monotonie stehen und öffneten eine Dose Tomatensuppe. Diese kochen war nicht notwendig, da sie durch die herrschende Hitze im Fahrzeug-innere bereits erhitzt war. Ab und zu gönnten wir uns eine Abkühlung, indem wir uns kurz mit unserer Kleidung an, unter die Fahrzeug eigene" Dusche stellten. 

Nicole:

Wir überquerten die sogenannte Pipelinepiste und kämpften uns mühsam durch den Sand zur Oase Ksar Ghillane. Eine der zahlreichen Dünen schätzte ich falsch ein.

Sand Sprungschanze

Sie war wieder Erwartens nicht weich, sondern so fest, dass sie praktisch als Sprungschanze diente. Der Magirus machte einen heftigen Satz nach vorne, dabei löste sich die Kühlbox, die wir vorne zwischen uns, auf dem Motorblock mit Spann-gurten fixiert hatten undflog mit komplett deren Inhalt in unseren Fußraum.

 Was für ein Durcheinander !

Arno:

Natürlich hätten wir das auch leichter haben können,denn es führt sogar eine Asphaltstraße zu dieser Bilderbuchoase mit dem schönen Schwimmbecken.

 Mit dem Motorroller durch das Dünenmeer

Um 6:00 Uhr am folgenden morgens war für uns die Nacht schon zu Ende, da wir die kühle Zeit ausnutzten um mit unseren Motorroller durch das Dünenmeer zu fahren, zu einem einsamen verlassenen Fort, sowie Ruinenreste einer römischen Siedlung inmitten der Sanddünen. Der Tageshitze konnten wir bei einem Bad im Quellwasser des artesischen Brunnen gut entfliehen.

Das GNV Schiff war nicht fahrbereit

 

 

Als wir am 23 August im Hafen von Tunis ankamen, um die gebuchte nächtliche GNV Fähre nach Palermo zu nehmen, scheint irgendetwas schief zu laufen. Vor dem Ticketschalter ist ein Tumult und ich verstehe kein Wort. Da ein Vordringen zum Schalter durch den aufgeregten Menschenknäuel nicht möglich war, rief ich laut „Ist da jemand der Deutsch oder Englisch spricht“ Ja da gab es einige.die berichteten dann das die Fähre einen technischen Defekt habe und nicht auslaufen würde. Warum GNV es nicht für nötig hielt seine Kunden per SMS zu informieren blieb unverständlich. Auch wo man die Nacht über bleiben soll war jeden selbst überlasen. So schliefen viele vor ihren Fahrzeugen auf der Straße. Denn am nächsten morgen sollten alle um 8:00 Uhr wieder kommen.

 

So standen wir mit allen Anderen Fahrgäste am nächsten morgen um 8:00 Uhr vor dem verschlossenen Schalter und warteten schwitzend in der Sonne. Erst am Nachmittag eröffnet ein GNV Schalter an einen Anderen Platz. Hier konnten wir uns registrieren lassen ob man eine Benachrichtigung bekommt wann die Fähre wieder einsatzbereit sei. Eine Umbuchung war nicht möglich da alle anderen Überfahrten hoffnungslos ausgebucht waren.. Erst 3 Tage später bekamen wir die erwartet SMS das die Fähre in der Nacht um 23:00 Uhr startet.

 

 

Als Entschädigung ließ sich GNV tatsächlich am nächsten morgen ein Frühstück entlocken. Es gab für alle ein Mini Croissant und einen Pappbecher Cappuccino aus der Thermoskanne. 


Arno:

Ein Hafengebiet ist eine sehr unsichere Gegend. Deshalb passten wir besonders gut auf, als wir bereits ab 14:00 Uhr dort, auf die abendliche Fähre zu warten begannen. Da ich mich rasieren wollte, suchte ich das entsprechenden Kabel vom Rasierer, beiläufig beim vergeblichen Suchen, fiel mir auf dass die Matratze vom Bett merkwürdig hoch gedrückt war. Stieg aufs Bett richtete sie wieder, suchte dabei das Bett nach dem Kabel ab. Doch erfolglos, fand es nirgends und ärgerte mich dabei über meinen chaotischen Ordnungssinn.

Blinder Passagier

Nicole:

Beim Suchen, bin ich dir ja gern behilflich,. Also schaute ich im Fahrerhaus unter unserem Bett nach und dabei entdeckte ich , kaum zuerkennen nichts ahnend, wunderte mich über so ein komisches unbekanntes Fell, welches sich im Kabinenboden befand. .Beim vorsichtigen berühren , spürte ich das ich da im Irrtum lag und es sich stattdessen um Haare handelte. Sofort völlig erschrocken und verstört, rief ich aufgeregt laut zu Arno, da liegt ja, ein Mensch unter unserem Bett!

Mein erster Gedanke war, das kann nur ein ein blinder Passagier sein.

 

Wir ließen den armen Kerl laufen

Arno

Ich dachte , Nicole nun brauchst du da aber wirklich langsam mal eine Brille, da liegt doch niemand. Ich wollte dir das natürlich sofort beweisen und war völlig verblüfft, als da wirklich jemand zusammengekauert zwischen unseren Gepäck lag. Sofort  zog ich ihn heraus,  er stammelte unverständliche Worte, wie  "Calve" und machte mir deutlich das er nichts gestohlen hatte..Ich überprüfte dies, indem er uns die leeren Hosentaschen zeigte .Eigentlich ein armer Kerl dachte ich und ließ ihn laufen.

Nicole

Neben uns stand die ganze Zeit ein Transporter. Es war Zivilpolizei, die wir nicht erkannten. Der junge Mann rannte fluchtartig davon und als die neben uns stehende Polizei, das mitbekam, nahm sie sofort die Verfolgung nach ihm auf. Aber sie haben ihn nicht erwischt. worüber wir auch nicht enttäuscht waren.