Abessinien Sprichwort:

                                                        Wenn die Hyäne fort ist,

                                                                                                       bellt der Hund.

 

An dieser Stelle steht ein Bericht von mir, der in der Ausgabe  April 1996, in der mittlerweile eingestellten Zeitschrift "Afrika Post" veröffentlicht worden ist:

       Eritrea, jährlich 13 Monate Sonnenschein 1995

Afrikas jüngster Staat ist seit Mai 1993 unabhängig. Rund dreißig Jahre dauerte der Krieg um ein freies Eritrea. Wie läßt es sich heute reisen im reiz-voll-rauhen Land am Horn von Afrika?

Für viele steht Eritrea immer noch im Ruf eines kriegsgeplagten Hungerlandes und findet als Reiseziel kaum Beachtung. In der Tat klopfte erst mit dem Fall des Eisernen Vorhangs der politische Pluralismus auch an die Tür Eritreas, da das äthiopische Militär nun nicht mehr von der Sowjetunion unterstützt wurde. Jetzt soll auch den Devisen bringenden Touristen ein Zugang zum multikulturellen Medri Bahri (= „Land an Meer“, wie es in der vorkolonialen Zeit genannt wurde) eröffnet werden.

 

Bereits beim Blick aus dem Flugzeugfenster erkennt man die karge, trockene Bergwelt mit den starken Bodenerosionen. Das Flughafengebäude, dass eher an ein Modell- oder Sportflugplatz erinnert, nicht aber an einen internationalen Airport einer Hauptstadt, weist an der Rückfront noch starke Beschädigung durch Einschüsse auf. Aber Renovierungen und zugleich eine Vergrößerung haben längst begonnen.

Fahrradfahren in Asmara verboten

Der Flughafen ist nur wenige Kilometer von Asmara entfernt. Die Straßen sind um die Mittagszeit menschenleer. Erst gegen Abend füllen Autos und Menschen den Stadtkern. Verbotsschilder weisen darauf hin, daß das Fahrradfahren in der Innenstadt verboten ist. Nur Autos und Fußgänger sind erlaubt. Von Passanten werde ich oftmals auf die Einhaltung dieser Vorschrift hingewiesen.

 

Neben den teuren Hotels, die mit Devisen bezahlt werden müssen, gibt es eine große Zahl kleinerer Pensionen oder Hotels zwischen 15 Birr (drei Mark) und 50 Birr (zehn Mark). Diese privaten Unterkünfte haben oftmals eine behagliche familiäre Atmosphäre, in der man sich „zu Hause“ fühlen kann.


 

Hochzeit mitten auf der Straße

 Vor meiner Pension ist, mitten auf der Straße, ein großes Zelt aufgebaut, aus dem Trommeln und leiernder Gesang ertönt. Neugierig stecke ich meinen Kopf durch ein Öffnung. Sofort werde ich von den Menschen, die darin eine Hochzeit feiern, hereingebeten. Ich ziere mich etwas, aber sogleich nimmt man mich in der gemütlichen Gesellschaft auf. Es wird, in einem trichterförmigen Metallgefäß, ein mir unbekanntes, trübes Getränk gereicht. Es ist selbstgebrautes Bier und wird Souha (Siwa) genannt. Der säuerlich Geschmack ist für den europäischen Gaumen gewöhnungsbedürftig. Bis tief in die Nacht gehen die älteren Frauen wippend im Kreis und singen zum monotonen Rhythmus der Trommeln und zu den seltsamen Klängen eines Seitenzupfinstruments.


 

Am Abend vor dem Feiertag

Der 23. Mai ist „Der Tag vor der Unabhängigkeit“. Bereits dieser Tag wird ausgelassen gefeiert. Die mit bunten Lichtern und mit Nationalflaggen geschmückten autofreien Straßen sind voller festlich gekleideter Menschen. Viele Männer tragen einen Anzug oder zumindest eine Krawatte, während die Frauen sich in die verschiedenen traditionellen Gewänder gehüllt haben. Ihre Frisuren sind in stundenlanger Arbeit kunstvoll zurechtgemacht.

 

Die zahlreichen Bars haben jetzt Hochkonjunktur, und bis Mitternacht wird ihnen das Bier noch ausgehen. Entlang der Independent Road (früher Harnet Street) sind Lautsprecher aufgestellt, so daß überall die gleiche Musik ertönt. Die Straße ist zum Tanzplatz geworden.


 

Es begann mit sieben Gewehren

Immer wieder erzählte man mir, dem Ausländer, wie stolz das Volk sei, daß es die Übermacht des äthiopischen Militärs in die Knie gezwungen habe. Sie alle fühlen sich als Sieger des 30jährigen Krieges, der 1961 mit nur 13 Kämpfern und sieben Gewehren begann.

Kaum jemand, der in den Wirren dieser Zeit nicht Freunde oder Familienmitglieder verloren hat. Eine ganze Generation ist im Krieg aufgewachsen und kennt nur dessen grausames Gesicht. Deshalb war dieser zweite Jahreszeit der Unabhängigkeit für jeden ein ganz besonderer Feiertag.

Behinderte im Rollstuhl genießen eine ganz besondere Ehre. Denn von diesen wird angenommen, daß es Kämpfer seien, die für die Freiheit der Heimat ein schweres persönliches Opfer gebracht haben. So tritt man respektvoll zurück, wenn sich ein Rollstuhlfahrer einen Weg durch die Menschenmenge suchen.

 

 


 

Schattenloses Radeln

Am morgen des Unabhängigkeitstages halten die Präsidenten von Uganda, Ägypten, Kenia, Djibouti und Äthiopien auf dem großen Platz ihre Reden. Für mich beginnt danach die Reise mit dem Fahrrad durch das Land. Die Straße nach Senafe an der äthiopischen Grenze ist mit recht neuem, wenn auch bereits etwas unebenen Asphalt versehen. Vor zwei Jahren war diese Teerdecke von den Kettenfahrzeugen noch völlig ruiniert.

Das Vorankommen ist anstrengend; es ist leicht bergig, und Schatten durch Bäume gibt es nicht. Die Touristik-Zentrale hat nicht zuviel versprochen, als sie ankündigte, in Eritrea gebe es 13 Monate Sonnenschein im Jahr. Zwar bezieht sich diese Aussage wohl auf den orthodoxen Kalender, der 12 Monate mit je 30 Tagen und einem Monat mit 5-6 Tagen hat. Aber auch im übertragenen Sinne behält die Touristik-Zentrale recht: Schnell habe ich einen starken Sonnenbrand auf den Armen.


 

Flüchtlinge aus Djibouti

In Adi Keyih suche ich die Abzweigung, die nach Quatit führt. Doch die Bauern, die in Schwerstarbeit mit den Ochsenpflügen Furchen in den trockenen, steinigen Boden ziehen, sprechen kein Englisch. Überhaupt begegnen mir wenig Eritreer, die Englisch oder Italienisch beherrschen. Um so erstaunter bin ich, als ich jemanden treffe, der der französischen Sprache mächtig ist. Aber er stammt nicht von hier. Es ist ein Flüchtling aus dem benachbarten Djibouti, in dem ein Bürgerkrieg seit November 1991 die Menschen vertreibt. Die Flüchtlinge wohnen in den Zelten, die man von der Straße aus sehen kann. Mein Begleiter bringt mich zum Anfang der Strecke, die genau an der Flüchtlings-Zeltstadt vorbeiführt. Es geht über eine karge Steinwüste, bis der Weg schließlich, über viele Serpentinen, auf ruppiger Steinpiste abwärts verläuft.

 Weiter unten steht ein LKW, der sich auf der katastrophalen Piste die Ölwanne aufgeschlagen hat. Der Beifahrer, der alleine im LKW zurückgeblieben ist, fragt mich nach etwas Eßbarem. Ich gebe ihm meine Notration Plätzchen.


 

In schlammiger Brühe

Die Straße von Mai Aini nach Khanafana, die noch von den italienischen Kolonialherren gebaut wurde, ist seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt worden. Heute ist noch ein fast unkenntlicher Trampelpfad geblieben.

 

Nach einigen Kilometern erreiche ich den Mareb Fluß. In ihm fließt sogar Wasser. Eine Brücke gibt es nicht. Also ziehe ich Hose und Schuhe aus und schiebe das Fahrrad durch die schlammige, warme Brühe. Auf dem anderen Ufer bahne ich mir einen Weg durch das Gebüsch, und es braucht nicht lange, bis die zahlreichen Dornen mehrere Löcher in den Reifen bohren


 

Allein auf der Welt?

Aus Sorge vor weiteren Reifenpannen schiebe ich das Fahrrad nur noch. Die Orientierung wird immer schwerer, selten sieht man Bruchstücke der alten Kolonialstraße. Während der stundenlangen Wanderung treffe ich absolut niemanden. Die Weite und die Ruhe in dieser Einsamkeit lassen mich glauben, ich sei der einzige Mensch auf der Erde. Allein bin ich allerdings nicht: Zahlreiche Ratten und Mäuse leben auf diesem Boden. Die kleinen Nager machen sich kaum die Mühe, sich vor mir zu verstecken.

Schließlich ist in der Ferne ein Berg, auf dem eine Ortschaft zu erkennen ist. Das muss Khanafana sein! Ein Pfad führt nicht dort hoch, so muß ich das Fahrrad über die Felsen hinauf tragen.


 

Zum Empfang ein Volksfest

Meine Ankunft gleicht einem kleinen Volksfest. Nur die Älteren erinnern sich an diese Strecke und fragen mich ob der Fluß Wasser führe. Große Anerkennung ernte ich für den zurückgelegten Weg. Außerdem ist ein Europäer auf einem Fahrrad mehr als ungewöhnlich. „Die sieht man ja sonst nur höchst komfortabel in Autos fahren“; meint der Englisch sprechende Dorflehrer.

Einer der Männer möchte gerne einmal auf dem Fahrrad eine Runde drehen. Aber kaum rollt er ein Stück über den Weg, da stürzt er schon zu Boden. Die Menschen hier haben natürlich überhaupt keine Fahrpraxis.

 Ich bin froh, als man mir etwas zu essen anbietet, denn außerhalb der Städte ist das Nahrungsmittelangebot sehr beschränkt. Hier gibt es das übliche Injera: einen großen, kreisrunden Getreidefladen, der nur manchmal mit Fleisch oder Gemüse gegessen wird. Meist gibt es Injera pur oder mit einem trockenen, scharfen Gewürz.


 

Wie in Bethlehems Stall

Die Sonne steht bereits tief am Horizont, als ich gemeinsam mit meinen Gastgebern in einem Viehstall zu einem feierlichen Beisammensein mit selbstgebrautem Souha eingeladen werde. In der Mitte des Stalls steht ein großer Tonkübel, aus dem frisches, kühles Trinkwasser entnommen wird.

Kühe, Schafe, Ziegen, Hühner und Katzen sind derweil auf dem Hof angesiedelt worden. Doch so leicht lassen sich die Tiere nicht aus ihrem Heim vertreiben, und immer wieder kommen einige herein. Das Kerzenlicht, das den Raum nur schwach erhellt, vermischt mit dem Geruch des Strohs, ergibt ein warmes, harmonisches Gefühl der Zusammengehörigkeit. Ich fühle mich in dieser Gesellschaft geborgen. So muß es im Stall von Bethlehem gewesen sein.

 

Ein Bett im Haus habe ich abgelehnt; denn erstens will ich niemanden seiner Schlafstätte berauben, und zweitens ist es im Zelt sicherer vor Moskitos.


 

Trübes Wasser

Tage später erreiche ich Mulki. Die Hütten sehen aus wie Bienenkörbe. Sie bestehen aus einem Geflecht dünner Äste, die außen mit trockenem Gras bedeckt sind. Der Eingang ist sehr niedrig und kann nur in gebückter Haltung durchkrochen werden.

 Seltene, aber dafür umso heftigere Regenfälle haben unglaublich tiefe Schneisen in den vegetationsarmen Boden gefräst. Einige dieser Behausungen sind durch durch diese metertiefen Erosionen sogar vom Einsturz bedroht. An einer der größeren Strohhütten baumelt eine leere Cola-Flasche. Das ist das übliche Zeichen der Bars oder Restaurants. So gehe ich dort hinein, um mich zu stärken. Doch das Wasser, das mir angeboten wird, ist schmutzig und sieht nicht gerade gesundheitsfördernd aus. Vermutlich stammt es aus dem nahen Flußbett.


 

Krankenhaus ohne Arzt

Gut zu wissen, daß es seit neuestem ein Hospital in Mulki gibt – zwar ohne Arzt, dafür aber mit vier Krankenschwestern bzw. -pflegern. Behandelt wird vor allem Tuberkulose und Malaria. Das Labor ist lediglich mit einem Mikroskop ausgestattet. Eine ausreichende Apotheke ist nicht vorhanden. So fehlt z.B. Chinin, um die resochinresistente Malaria tropica erfolgreich bekämpfen zu können. Wenn es kein Chinin gibt, müssen immer wieder Menschen sterben, für die es eigentlich Rettung gäbe.

Die Medikamente, die vom UNHCR geliefert wurden, sind für die Patienten kostenlos. Eigentlich gehört auch die Beratung in Familienplanung und Aids-Prävention zum Aufgabengebiet des Hospitals. Doch das werde, so sagt man mir, so gut wie nie durchgeführt, und nur sehr selten würden die kostenlosen Kondome von der Bevölkerung abgeholt.


 

Unumgänglicher Kindstod?

 Nicht weit vom Hospital werde ich von einer Familie um Hilfe gebeten. Ihr Baby ist sehr krank. Tatsächlich hat es hohes Fieber. Beim Krankenhaus waren sie bereits. Dort gab man ihnen gegen das Fieber eine Flasche Paracetamol und den Antibiotiksaft Chlorampenicol. Aber sie geben es dem Kind nicht. Denn, so meinen die Eltern, geschenkte Sachen können nicht gut sein, und deshalb bleiben die beiden Medikamente ungeöffnet. Ohne Therapie wird das Kind bestimmt sterben, sage ich noch. Doch vermutlich ist der Tod eines Kindes in dieser Kultur ein unumgängliches Schicksal, genauso wie die Geburt Ihrer Baby


 

Säcke auf Reisen

Mittlerweile signalisiert das digitale Thermometer am Fahrradlenker eine Temperatur von über 50 Grad Celsius, und damit verabschiedet es sich: Die Anzeigeskala wir komplett schwarz. Wegen der Hitze ist es besser, die Fahrt von Barentu bis nach Tessenei, an der sudanesischen Grenze gelegen, in einem der vielen UNHCR LKW fortzusetzen.

 

Die in Konvoi fahrenden Fahrzeuge bringen Saatgut des World Food Programme aus der Hauptstadt über Keren, Barentu bis nach Tessenei. Als ich zwölf Tage später von Barentu nach Keren wieder auf einer Ladefläche – diesmal eines der typischen roten Fiat-Trucks – mitreise, staune ich nicht wenig, als ich erkenne, daß dieser die gleichen World Food-Säcke geladen hat wie die UNHCR-Lastwagen. Warum kommen die Säcke wieder zurück?


 

Des Eritreers Ehrlichkeit

Ein paar Tage später erreiche ich Massawa. Hier hatte 1990 die letzte große Schlacht zwischen der äthiopischen Besatzermacht und der eritreischen EPLF stattgefunden. Die Häuser sind beinahe alle zerstört worden.

In einer wenig beschädigten Bank bin ich – nicht zum ersten Mal – fasziniert von der Ehrlichkeit der Eritreer: Vor mir bekommt ein Kunde vom Kassierer der Bank zuviel Geld ausgehändigt. Während der Kassierer seinen Platz verläßt, ist der Kunde damit beschäftigt, das Bündel nachzuzählen. Offenbar hat er zwei 5-Birr-Scheine zuviel erhalten. Doch anstatt den Gewinn für sich zu behalten, schiebt er die zehn Birr zur Kasse zurück. Wortlos, ohne sich zu bedanken, öffnet der Kassierer die Schublade und packt das Geld zurück. Es scheint in Eritrea selbstverständlich zu sein, daß man nichts behält, was einem nicht gehört. Aus dieser Erfahrung heraus schließe ich mein Fahrrad schon lange nicht mehr ab.


 

Bad ohne Wirkung

Statt in der zerstörten Hafenstadt zu bleiben, ziehen es die wenigen Touristen vor, am etwa zwölf Kilometer entfernten Gurgusum Beach zu wohnen, obwohl es dort außer dreier Hotels keine weiteren Gebäude gibt. Die Hitze ist aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit beinahe unerträglich. Selbst ein Bad im Roten Meer bringt keine Abkühlung.


 

Landminen am Badestrand

Am frühen Morgen reißt mich eine gewaltige Detonation aus dem Schlaf. Bevor der Staub aufwirbelt, spüre ich die Druckwelle der Explosion. Vermutlich ist wieder einmal ein Kamel auf eine Mine getreten. Wie im letzten Monat, als ein junger Kamelreiter in der Nähe des Hotels auf eine Tellermine stieß und dabei ein Bein verlor. Doch ist es heute glücklicherweise falscher Alarm: Der Landminen-Räumdienst, der die Hotelregion sicherer machen will, läßt noch sieben weitere Explosionen hören.


 

Blecherne Mahnmale

Die meisten Kämpfe wurden im nördlichen Sahel ausgetragen. Der Fluß Sabab, etwa 17 Kilometer von Keren entfernt, war langer Zeit Kriegsfront. In Afabet hatten die Äthiopier das größte Militärlager eingerichtet. Die Region Nacfa dagegen war in der Hand der EPLF. In einem wunderschönen Tal zwischen den beiden Orten erinnert ein Blechschild an die entscheidende Schlacht, mit der die EPLF Afabet im Jahre 1988 zurückeroberte. Das gesamte, eigentlich idyllische anmutende Tal ist übersät mit zerbombten Panzern und anderen Militärfahrzeugen. Doch ist dieses Tal eine solche Naturschönheit, daß ich trotz der blechernen Mahnmale mein Zelt zur Nacht hier aufschlage.

Am nächsten Tag folge ich der Straße, die durch das Denden-Schlachtfeld auf 2.500 Meter Höhe bis nach Nacfa führt. Diese Stadt wurde von der Luftwaffe in Schutt und Asche gelegt. Mit Ausnahme der Moschee, die nur kleine Schäden hat, steht kein einziges Haus mehr. Die übriggeblieben 3.00 Menschen leben nun in Notunterkünften aus Wellblech. Doch bis 1997 soll die Stadt wieder aufgebaut sein und 25.000 Menschen Unterkunft bieten.

 Zur Zeit können Besucher nur eine sehr schlechte Beherbergung in einer Wellblechhütte am Ortseingang bekommen. Ich bin froh, daß ich mein Zelt dabei habe.


 

Furchtsame Kamele

Bis zur nördlichen Grenze Karora sind es noch 130 beschwerliche Kilometer. Die letzten 51 Kilometer zwischen Meihimet und Karora ist eine flache, reizlose und unbewohnte Wüste: nichts als gelber Sand und unbarmherzige Sonne.

 

In Karora bestimmen Kameltreiber den Handel. Doch die Kamele, die zwar an Autos gewöhnt sind, ergreifen panisch die Flucht, sobald sie mein Fahrrad erblicken. Es gibt hier keinerlei Versorgungsmöglichkeiten mehr. Eigentlich ist Karora nur ein Grenzübergang mit wenigen Hütten und einigen Hausruinen. Hier scheint das Ende der Welt zu liegen. Für mich ist hier jedenfalls der Endpunkt einer großartigen Reise.