Eintrag Nr 15: Wonderways oder Wanderwege

 

 

Arno

 

 

Es hieß die letzten 100 Meter seien nur noch für erfahrene Kletterer zugänglich. Wir nahmen das Warnschild zur Kenntnis und kletterten hinab in die Spalte .Unten verengte diese sich dramatisch, auf unter einen Meter Breite. 


Mit den Füßen auf der einen Seite gegen die Wand gestemmten und mit dem Hintern und Rücken haben wir den Halt auf der gegenüberliegenden Seite hergestellten. So erreichten einen Wasserfall. Für den weiteren Abstieg im Wasserfall hätte man jedoch ein Seil benötigt. 



 

Nicole

 

 

Meist begannen die Wandertrails im Karajini mit einer angelegten Aussichtsplattform bei der man einen schwindelerregenden Weitblick in das tiefe Tal hatte.


Anschließend begaben wir uns auf die gut markierten kurzen, jedoch steilen Abstiege über Felsplatten und Geröll, hinab zu den Flüssen die die Canyons durchzogen.

 

 


Manchmal gab es auch senkrecht am Fels angebrachte Leitern die den Abstieg erleichterten.

Arno

 

 

 

Desto weiter wir den Schluchtverlauf folgten, desto mehr verengte sich diese. So bis auf zwei Meter von Wand zu Wand.


Nicole

Das Fließende Wasser hatte die gesamten zwei Meter breite für sich beansprucht. Wollten wir weiter vordringen war es unumgänglich, durchs brusttiefe Wasser zu laufen. Ich behielt alle meine Sachen an und wagte mich als erste dort hinein damit du Bilder und Videos davon machen konntest.

 

Allerdings war es plötzlich so Tief, so das ein laufen nicht mehr möglich war. Schwimmend gelangte ich zur anderen Seite.


Arno

Das sah schon spektakulär aus wie du da durch bist. Mir, der Wasser nicht so gerne mag, blieb nichts anderes übrig als deinen Beispiel zu folgen.

 

Nicole

 

So bist du wenigstens auch mal nass geworden. Jede Schlucht war andersartig. 


Es gab in den verschiedenen Canyons immer wieder schöne Badepools, die eine herrliche Erfrischung bedeuteten.


 

 

 

 

 

 

 

 

Es dauerte drei Tage bis wir alle Schluchten durchwandert

und ich alle Pools beschwommen hatte


oder auf die seltsamen Baumstrukturen herum kletterten.




Flughunde hingen mit den Kopf nach unten hängend in den Bäumen und ließen sich von uns nicht stören.

 

 

Arno

 

 

In einer Schlucht, trafen wir auf den jungen Geologen Joe, der uns auffiel, da er die Gesteinsschichten genau ansah. Weil wir Wissen wollten was es denn da zu sehen gäbe,


kamen wir mit ihm ins Gespräch. 

Wir liefen mit ihm gemeinsam, und er erklärte uns was er da alles entdeckte und was es bedeutete.

Nicole

Das war wirklich sehr interessant. Da wir das ohne ihn vermutlich gar nicht war genommen hätten.

 

 


 

Insbesondere da wir uns in dem Canyon befanden in dem das gefährliche blaue Asbest vorkam. Die blauen fasrigen Asbestbänder konnte man gut im Gestein erkennen

Arno

Joe bemängelte, das es hier keine besondere Warnung, über die Gefahr gab und das es gefährlich sei, die Gesteinsbrocken aufzuheben. Denn bei der Bewegung lösen sich die mikroskopischen Fasern die man einatmet. Das die Touristen dieses offensichtlich nicht wussten 


konnte man daran erkennen, das überall Gesteinsbrocken mit Asbest dekorativ hingelegt wurden.

Nicole

 

Die ganz in der Nähe befindliche Asbestmine im Nationalpark war ja bereits vor Jahrzehnten geschlossen 


 

worden. Ob sie wohl wegen der Gefahr geschlossen wurde oder eher weil der Weltmarkt kein Asbest mehr kaufen wollte?

 

 Arno

Vermutlich eher letzteres .

Aber seit Mitte der 90er Jahren gab es statt der Asbestmine eine neue Tagesbaumine mitten im Nationalpark . Diese baut Eisenerz ab.

Nicole

Beim Mount Bruce, hatten wir die Gelegenheit diese gewaltige Eisenerz Tagesbaumine von oben zu sehen.

 

Dieser Berg, der mit 1230 Metern der zweithöchste in Westaustralien ist, sah von unten so weich und schwungvoll harmlos aus.


Arno

 

Das es weiter oben zu einer ganz schöne Kletterei werden würde, hätte ich nicht gedacht. Eine Eisenkette gab an einer Ecke halt.


Dahinter ging es durch einer Kamin-artigen Einschnitt weiter nach oben. Wären keine Pfeile als Wegmarkierung dort angebracht (Foto vergrößern um den Pfeil zu sehen) hätte ich den weiteren Weg nicht erkannt.

Nicole

Obwohl wir uns mitten in einen schützenswerten Region befanden, gab es darin dieses große Abbaugebiet. Dabei gab es doch in dem nur 50 Kilometer entfernten Ort Tom Price bereits so eine Mine.

 

 

 


Bereits ein paar Tage zuvor, waren wir mit dem Auto auf den Hausberg von Tom Price gefahren. Von dort oben konnten wir auf die beeindruckende Bergbautätigkeit und den langen Güterzug blicken.



Arno

Drei Tage hielt uns das kleine Städtchen Tom Price fest. Hier mussten wir an einer Video Schulung teilnehmen um die Genehmigung für die Rio Tinto Piste zu erhalten. Ohne Schulung wurde das Permit nicht erstellt.

 

Nicole

Nachdem wir am Mount Bruce übernachteten ging es zur Rio Tinto Piste.

 

Die Rio Tinto Strecke ist im privat Besitz der Eisenerzmine. Bei der Schulung hatten wir unter anderen gelernt das diese nicht mit roter Kleidungstücken befahren werden durfte. Denn rot bedeutete absolut Warnung. Also konnte ich meine rote Hose hier nicht tragen.

Arno

 

Außerdem musste mit Licht gefahren werden. Schon bald wurde uns diese Regel auch klar. Denn nicht einer der Kilometer langen Güterzüge fuhr neben der Piste entlang, sondern in schätzungsweise 20 Minütigen Abstand folgte ein aufzuwirbelnder Güterzug den Nächsten.


Nicole

Gut das wir eine Air condition hatten, denn bei den Nebel war es besser mit geschlossenen Fenster zu fahren. Die Züge hatten etwa eine Geschwindigkeit von 60 km/h. Viel schneller waren wir auch nicht unterwegs, so das wir ständig neben so einen Zug herfuhren. Die Zugführer hupten mir freundlich zu, wenn sie sahen das ich Film und Fotoaufnahmen machte.

Weil wir auch von den entgegenkommenden Minenfahrzeuge eingenebelt wurden waren wir am Ende des Tages komplett mit einer roten Staubschicht überzogen. Wir waren froh das wir eine Außendusche hatten.

 

 

 


 

 

 

Arno

Am frühen morgen, im Millstream Nationalpark, brannte mir die Sonne ihre Strahlen direkt und unbarmherzig auf meine schlafenden Augen. Ich wachte dadurch schlagartig auf.

 

 

Weil ich an diesem Tage so früh Hellwach war, beschloss ich eine kleine Wanderung noch vor dem Frühstück zu machen.

 

 

 

 

 

Nicole

Mir war das entschieden zu früh. Ich dachte es sei auch recht schön die kühleren Morgenstunden gemütlich im Bett zu verbringen. Aber ich gönnte dir, die kleine morgendliche Wanderung und bot an, dich mit dem Auto in ca. einer Stunde am Wanderankunftspunkt abzuholen.

 

 

 

 

 

 

Arno

 

Der Wanderweg führte mich durch einen schattigen Palmenwald


und anschließend durch einen Wald in dem nur Papierindenbäume wuchsen.


 

 

Außer Kängurus gab es keine Tier zu sehen.


Nicole:

                                                                   Ahhh uhh hau ab!

 

 

 

Arno

Ach ja . Diese laute von Nicole deuteten noch auf ein Anderes Tier hin das es dort gab.

 

Nicole

Massenhaft Heuschrecken

 

Arno

Die tun nichts, die wollen nur spiiiielen!

 

Nicole

Die sollen nicht mich als Landeplatz aussuchen

 

 


Arno

 

Es gab sie in verschiedenen Farben und Größen . Sehr hübsch diese Tiere

Nicole

 

Wir ließen die Tierchen zurück und begaben uns auf den weiteren Weg durch den Millstream.

 

Mount Herbert und der Python Pool in dem man baden konnte waren gegen Mittag erreicht. Es war beinahe unerträglich heiß.

Ich genoss ein schönes Bad in dem Python Pool.Aber du wolltest trotz der Hitze noch eine Wanderung machen.

 

Arno

Ich konnte gut verstehen das du nicht mitkommen wolltest. Ich startet alleine vom Python Pool über die Quelle zum Mount Herbert.

 

Nicole

 

Dein Start verlief aber seltsam. Ich konnte sehen wie du hin und her liefst.


Arno

Das lag daran das ich den Einstieg in den Trail nicht finden konnte.

 

Denn die Markierungen bestand aus Dreiecken, die sich auf den Steinen am Boden befanden und so erst sichtbar wurden, wenn man daneben stand.

 

Nicole

 Das klingt so als ob dieser Weg nicht so oft bewandert wurde.

 

Arno

 

Es gab keinerlei Spuren die darauf hinwiesen, dass hier überhaupt mal jemand lang kam. Als ich einen kleinen Berg erklommen hatte endete der Weg völlig. Ich war schweißnass und Massen von Fliegen um schwirrten mich. Vergeblich suchte ich in allen Richtungen nach einen Anzeichen für den weiteren Pfad.

Nicole

 

Ah, und anstatt an diesem Punkt umzudrehen bist du natürlich weiter gegangen.


Arno

Ja, ab hier wurde es sehr abenteuerlich. Denn der Weg war nicht auf meinen Navigationsgerät eingezeichnet.

Ich musste mir selbst einen Weg durch die Hügelreiche Spinifex Landschaft suchen.

Nicole

 

durchs Spinifex Ging das? Denn das Spinifex pickst doch ganz ordentlich.

 

 

 

Arno:

Ich hatte zum Glück, trotz der Hitze, meine dicke Hose an. Aber trotzdem stach das nadelige Gras ständig durch die Hose in den Beinen.

Nachdem ich die Quelle gefunden hatte, stand ich aber mitten in der Landschaft.

Nicole

 

In der Quelle hast du dich doch sicherlich erfrischt?

 

Arno

Dazu hatte ich keine Zeit und Muße. Denn rundherum sah alles gleich aus. Runde Hügel mit viel grünen Spinifex. Ich lief und lief und lief, bahnte mir irgendwie einen Weg.

 

 


                                                                                                   Nicole

                                                      So weit die Füße tragen?

 Arno

Ja so ungefähr kam ich mir vor.

 

Den Berg den ich angepeilt hatte, weil ich diesen für den Mount Herbert hielt erwies sich als falsch. Das war irgendein anderer Erhebung, an der ich vorbei musste. Ich war mittlerweile von einer Hundertschaft Fliegen umgeben die mich begleitet.

 

 

 

Nicole

Ich dachte mir so etwas schon als du losgezogen warst, Insbesondere weil du diesen Weg nicht auf der Maps me GPS Version drauf hattest. Wie hast du es denn geschafft zum vereinbarten Punkt zu finden?

 

Arno

Irgendwann sah ich weit in der Ferne etwas in der Sonne blinken. Das war unser Auto. Dieses war der Zielpunkt den ich anvisierte. Als ich näher kam rief und winkte ich.

Nicole

Da es in dieser einsamen Gegend absolut ruhig war, konnte ich dein weit entferntes Rufen zwar schwach hören aber dich konnte ich nicht entdecken.


 Und schließlich konnte ich dich als kleinen Punkt in der Ferne erkennen.

Arno

 Das du mich gesehen hattest vermittelte mir Sicherheit. Aber es lagen noch zwei Schluchten dazwischen.

Nicole

Ich wusste ja das du ein geübter Wanderer bist, mit genügend Klettererfahrung. Aber so ein Abstieg in einer Schlucht war doch sicherlich heftig schwer?

 Arno

Dieser Abstieg war besonders heikel, da das Spinifex Gras den gerölligen Gesteinsboden verdeckte und ich oft nicht richtig wusste, was sich unter dem Gras für loses Geröll verbergen würde.

 

Direkt nach dem ersten mühevollen Aufstieg, erfolgte ein weiteres Tal, indem ich wieder absteigen musste. Aber den zweiten Aufstieg wählte ich in einem trockenen Bachbett . Das war zwar mit losen Gesteinsbrocken, aber frei von dem Stechgras.

Nicole

 Klang ganz schön abenteuerlich diese Trecking Tour. Ich musste dich bei Ankunft erst mal auf päppeln.

Wir übernachten am Mount Herbert mit einen wunderschönen Weitblick

über die Bergreiche menschenleere Pilbara Prärie

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Kommentare: 13
  • #1

    Iris und Maik (Mittwoch, 08 März 2017 11:15)

    Hallo Ihr beiden Abenteurer,
    Wieder ein sehr schöner Bericht mit tollen Fotos! Wäre schade wenn die Website nun geschlossen werden müsste. Wir hoffen wir sehen uns im Mai, liebe Grüße, Iris&Maik

  • #2

    Nicole (Mittwoch, 08 März 2017 14:53)

    Hallo Maik und Iris
    Ja, schade das wir hier nicht mehr weiter machen können. Wir sind auch schon gespannt auf ein Wiedersehen mit euch.

  • #3

    Jan Hoffmann (Sonntag, 12 März 2017 20:12)

    Hallo Nicole Hallo Arno
    Wirklich schade das jetzt nichts mehr folgen kann. Das war ja alles hoch interessant was
    ihr an Bildern und Berichten rein gestellt habt. Hier wird es jetzt langsam wieder wärmer.
    Bis bald und viele grüsse aus Fkw senden euch

    KARIN und JAN

  • #4

    Nicole (Montag, 13 März 2017 01:14)

    Seit gegrüsst nach fkw.
    Ein bisschen Speicherplatz ist da noch so das wir noch ganz wenig reinsetzen können.
    Bis demnächst !

  • #5

    Manfred und Hilde Heinze (Donnerstag, 16 März 2017 13:39)

    Hallo, ihr Lieben,
    Sonntag war ein voller Erfolg. Nachdem Tante Gertrud ihr Geschenk ausgepackt hatte, ging sie zu jedem Gast einzeln hin und erklärte die Fotos. Stolz wie Oskar! So stolz, dass sie sich auch ein paar Tränchen verdrücken musste. Eure Herzen müssten Sonntag ganz besonders laut geklopft haben !!!!!!!!

  • #6

    Arno (Freitag, 17 März 2017 03:54)

    Das klingt sehr schön.

    Danke!

  • #7

    Nicole und Arno (Freitag, 17 März 2017 03:57)

    Wir werden versuchen eine Behelfseite einzurichten, damit es weitergehen kann. Wir werden also an dieser Stelle Berichten wo wir zu finden sein werden.

    Gruß Arno und Nicole

  • #8

    lura (Sonntag, 19 März 2017 10:28)

    Sieht trotz der Weite und Wildnis nach einer überwachten Landschaft aus, die vielen Palttformen, Kletterhilfen und Wege erhalten sich ja nicht von selber. Und das trotz eienr geringen Nutzungsfrequenz, faszinierend.

    Gruß
    Bernd

  • #9

    Arno (Sonntag, 19 März 2017 12:26)

    Die Wanderungen sind in einem Nationalpark. Daher sind die Wege markiert und instant gehalten.

  • #10

    Michael Jost (Sonntag, 19 März 2017 12:43)

    Moin
    Zurück aus Cuba und gut 3 Wochen ohne Internet endlich wieder Gelegenheit, eure tollen Berichte zu lesen. Vielen Dank für die spannenden Infos und weiterhin alles Gute.

  • #11

    Arno (Sonntag, 19 März 2017 13:49)

    Ist Havana nicht ans www netz angeschlossen?
    Aber wir haben hier auch sehr oft kein Netzanschluss.

  • #12

    Bernd (Sonntag, 19 März 2017)

    Hey ihr beiden ,
    brauche die Daten von Angelina !!!!
    Tag / Zeit
    Flugnummer
    usw.
    schreibt mir das per Wutzt ab
    Grüsse
    Bernd

  • #13

    Angelina (Dienstag, 21 März 2017 03:42)

    Hallo Bernd,

    vielen Dank fuer deine Hilfe! Es hat sich mittlerweile alles geklaert und ich fahre mit dem Zug weiter nach Voerde. Mein Akku wird dorthin per Post geschickt.

    Liebe Gruesse (noch) aus Neuseeland!